News 1984 - Nachrichten aus Laar


09.01.1984 - WAZ - sise

 

SPD-Sondersitzung über „Straßenbau":

Die Laarer Umgehung wird nun doch 1987 ausgebaut

Fischdick: „Unsere Hartnäckigkeit hat sich gelohnt"

 

Die Diskussion am Freitag dauerte viereinhalb Stunden, dann konnten die Rats- und Bezirksvertreter aus dem Duisburger Norden recht zufrieden nach Hause gehen. Nach stundenlangem zähem Ringen mit der SPD-Fraktionsspitze im Duisburger Rat erreichten sie in dieser Sondersitzung der SPD-Arbeitskreise Finanzen und Bauwesen, dass Straßenbauvorhaben, die der Kämmerer im Dezember gestrichen hatte, nun doch wieder in die Planung der nächsten Jahre aufgenommen werden. Als besonderen Erfolg seiner hartnäckigen Verhandlungen kann der Vorsitzende der Meidericher SPD-Bezirksfraktion, Dietrich Fischdick, für sich verbuchen, dass die Laarer Umgehung nun doch im geplanten Umfang in den Investitionsplan 1987 aufgenommen wird. Nachdem das Land in jüngsten Verhandlungen die erforderlichen Zuschüsse für das 10-Mio-DM-Projekt „ohne Abstriche zugesagt hat", rückt das Vorhaben wieder in greifbare Nähe.

 

Elf Projekte standen in dieser Sondersitzung zur Beratung an, die Mehrzahl ist in den nördlichen Stadtteilen geplant. Die Meidericher Vorhaben hatte Fischdick bereits Mitte Dezember, nach Durchsicht des für seinen Bezirk „ärgerlichen" Etat-Entwurfs vom Kämmerer, schriftlich zur Nachberatung angemeldet. „Es hat sich gelohnt," konnte er gestern erfreut der Redaktion vermelden. „Keins unserer Projekte ist dadurch unter den Tisch gefallen." ...


09.01.1984 - Rheinische Post

 

Umgehungsstraße wieder im Haushalt

 

„Die Umgehungsstraße Laar/Beeck ist wieder im Haushalt drin." Zufrieden teilte gestern Dieter Fischdick, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion in Meiderich, dieses Ergebnis einer Tagung mit, bei der am Freitag die zuständigen Arbeitskreise der SPD-Ratsfraktion und die Vorsitzenden der Bezirksfraktionen gemeinsam über den Haushalt beraten hatten. Das 18-bis 20-Millionen-Projekt, erläuterte Fischdick, habe bislang immer im Investitionsprogramm bis 1987 gestanden, sei aber im Haushalt für 1984 plötzlich nicht mehr aufgetaucht (die RP berichtete). Gegen diese Streichung hatte die Bezirksfraktion sofort lautstark Protest angemeldet. In der Diskussion mit den Arbeitskreisen setzten sich die Meidericher jetzt mit ihrem Anliegen durch, dass die Umgehungsstraße bei der Finanzplanung auf jeden Fall berücksichtigt werden müsse.


10.01.1984 - Rheinische Post - La.

 

Lebensziel: „Grünes Laar"

 

Den Stadtteil Laar wieder grün und lebenswert zu machen, war stets höchstes Ziel von Annemarie Schildt, die jetzt ihren 60. Geburtstag feierte. Ihren Initiativen ist es zu danken, dass die Rheinpromenade in Laar wieder begrünt wurde. Aber auch für den Umweltschutz setzte sie sich schon vor vielen Jahren ein. Die Verantwortlichen bei Thyssen können einen ganzen Band von Briefen vorweisen, die sie von der hartnäckigen Bürgerin erhielten. 1947 gehörte Annemarie Schildt zu den Mitbegründerinnen der CDU in Duisburg, gründete in Laar die Junge Union und war in etlichen Vorstandspositionen tätig. Von 1975 bis 1979 setzte sie sich als Bezirksvertreterin für „ihren" Stadtteil ein. Das will sie auch weiterhin tun.


14.01.1984 - Rheinische Post - -sh

 

Noch kein Termin für Laar

 

Keine Termine für den Bau der Umgehungsstraße Laar nannte die Stadtverwaltung in einem Sachstandsbericht, den sie gestern dem Projektausschuss für besondere Straßenbaumaßnahmen vorlegte. In dem Bericht heißt es, dass für den Abschnitt zwischen Rheinstraße und Werthstraße ein Bebauungsplan eingeleitet sei. Zur Zeit würden die Träger öffentlicher Belange gehört. Die Offenlegung des Planes ist für das Frühjahr vorgesehen. Die Verwaltung: „Falls keine gravierenden Bedenken gegen die Trasse geltend gemacht werden und abzusehen ist, dass die Planung rechtlich durchsetzbar ist, wird danach kurzfristig ein Antrag zur Erlangung von Zuschüssen gestellt.'

 

Für Anfang 1985 ist vorgesehen, den Emscherschnellweg (A42) in Höhe des Thyssen-Tores 20 provisorisch an die Hoffsche Straße anzuschließen. In rund einem Jahr soll der Autobahnabschnitt von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Thyssen-Werksbrücke fertig gestellt sein. Der provisorische Anschluss soll bestehen bleiben, bis der Bau der Rheinbrücke abgeschlossen ist.


17.01.1984 - WAZ - wi

 

Information über Stand der Planung

Rheinbrücke „nicht vor 1990"

 

In einer kurzen Sitzung informierte sich der Projektausschuss für besondere Straßenbaumaßnahmen über den Sachstand der Planung zur provisorischen Abfahrt des Emscher-Schnellweges in Beeckerwerth, Umgehungsstraße Laar und der Verhandlungen mit der Initiative Dr.Hans-Böckler-Straße in Walsum.

 

Wie bereits berichtet, soll die provisorische Abfahrt der A42 bei Beeckerwerth unter anderem dazu dienen, die Kreuzung an der Abfahrt Beeck (Friedrich-Ebert-Straße) zu entlasten. In der Verwaltungssprache heißt dies „den gesamten Ziel- und Quellverkehr" zur Thyssen AG und nach Beeckerwerth anzubinden. Als Termin für einen möglichen Brückenüberschlag zur anderen Rheinseite sagt die Verwaltungsvorlage übrigens sehr diplomatisch: „Dies wird nicht vor 1990 erwartet."

 

Eine kurze Information bekamen die Mitglieder durch Verwaltung per Mitteilungsvorlage über den Sachstand der Umgehungsstraße Laar (die bekanntlich laut Forderung der SPD-Ratsfraktion wieder für 1987 in den Investitionsplan aufgenommen werden soll). Danach soll die Offenlegung des Plans noch in diesem Frühjahr erfolgen. Der Antrag auf Zuschüsse soll - falls keine gravierenden Änderungen im Raum stehen - kurzfristig gestellt werden. ...


02.02.1984 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe

 

Vor 110 Jahren in Laarer Gaststätte gegründet

Verein hatte auch eigene Bücherei

 

Beinahe hätte der Bürgerverein Laar den Termin verpasst. Auf den Tag genau heute vor 110 Jahren wurde der Verein aus der Taufe gehoben. „Weil aber alle Aufzeichnungen über seine Geschichte 1933 in das Stadtarchiv gegeben wurden, hatten wir den genauen Jubiläums-Termin nicht im Gedächtnis", erklärt Theo Barkowski, seit 24 Jahren Vorsitzender des Bürgervereins Laar.

 

80 Mitglieder waren 1874 in einer Laarer Gaststätte zusammengekommen, um einen Bürgerverein zu gründen. Die Ziele, die sich der Verein setzte, waren für die damalige Zeit recht hoch gegriffen. Die Mitglieder sollten kulturelle Erbauung über den Verein erhalten und durch „belehrende und anregende Vorträge" in den Genuss von Weiterbildungsveranstaltungen kommen. Aber auch Erholung und Geselligkeit wollte der Verein seinen Mitgliedern bieten. Schon kurze Zeit nach der Gründung richtete der Bürgerverein in Laar eine Bücherei für die Mitglieder ein, die zum Schluss über mehr als 800 Bände verfügte. Geplant war sogar, eine Fortbildungsschule einzurichten. „Wir haben das Archivmaterial noch nicht weit genug durchgesehen, um sagen zu können, was aus diesem Plan geworden ist", sagt der langjährige Vorsitzende. Bis 1933 leistete der Bürgerverein in dem Stadtteil eine kontinuierliche Arbeit. Im Dritten Reich wurde er dann aufgelöst und 1954 wieder ins Leben gerufen.

 

Heute gehören 500 Laarer dem Bürgerverein an. „Und so einige der alten Statuten haben auch jetzt noch für uns Gültigkeit", sagt Theo Barkowski. So gehören gesellige und kulturelle Veranstaltungen immer noch zum Programm. Zum Beispiel die Frühkonzerte im Florapark oder die Altentage sind feste Bestandteile im Angebot des Bürgervereins. Politisch ist der Verein damals wie heute neutral. Das bedeutet jedoch nicht, dass er sich aus kommunalpolitischen Themen zurückzieht. „Heiße Eisen" werden immer wieder angepackt, wenn es um die Laarer Belange geht.

 

Aktiv ist der Bürgerverein auch bei der Erforschung der Stadtteilgeschichte. So gab er zum Beispiel vor zwei Jahren eine Chronik heraus anlässlich des 700-jährigen Bestehens von Laar. Und auch die Vereinsgeschichte wurde schon in einer Broschüre festgehalten. Erfolge, davon ist Theo Barkowski überzeugt, hat der Bürgerverein in seiner langen Geschichte mehrfach erzielt. „Aber sie sind nur selten spektakulär gewesen". Erfreulich sei es zum Beispiel, dass es dem Verein gelungen sei, die Kommunalpolitiker für seine Arbeit zu begeistern, unabhängig von der Parteienzugehörigkeit. „Und für uns war es sicherlich ein schöner Erfolg, dass wir vor einigen Jahren den Pavillon im Florapark bauen konnten." Dort findet in diesem Sommer übrigens das 100. Frühkonzert statt, deren Durchführung in der Vergangenheit vorwiegend in der Hand vom Laarer Bürgerverein lag.


02.02.1984 - WAZ - mj

 

Bürgerverein wird 110 Jahre alt:

Laarer feiern nun kurzfristig

Gründungsbelege neulich entdeckt

 

„110 Jahre Bürgerverein" können die Laarer am heutigen Tag feiern, nachdem erst vor wenigen Wochen das genaue Datum der Vereinsgründung bekannt geworden war. Als nämlich die Interessensvertretung der Bürger nach der Machtergreifung 1933 ihre vorläufige Auflösung vollziehen musste, waren die Gründungs- und Geschäftsunterlagen dem Stadtarchiv übergeben worden — seitdem galten sie als verschollen.

 

Schon bei der Wiederaufnahme der Vereinsgeschäfte 1954 vermisste man die alten Urkunden. Das Stadtarchiv musste passen. Während der Recherchen zur Laarer 700-Jahr-Feier 1982 fanden sich Zeitungsausschnitte, die das Gründungsjahr 1874 bestätigten. Jedoch erst bei einer erneuten Anfrage im Januar dieses Jahres förderte das Stadtarchiv Belege für die Vereinsgründung zutage: Zwar nicht die gesuchten Unterlagen, jedoch Abschriften von Satzung und Gründungsprotokoll aus der damaligen Bürgermeisterei zu Beeck. Sie weisen den Laarer Bürgerverein als den ältesten seiner Art im Raum Duisburg aus.

 

Sein Ziel war es, die „allgemeine Bildung seiner Mitglieder zu fördern", wie aus der Satzung hervorgeht. Sei es durch „belehrende und anregende Vorträge", wie auch durch die Schaffung einer „Volksbibliothek" im Vereinslokal, die nach sechs Jahren bereits über 800 Bände umfasste. Benutzt werden durfte die durch Mitgliederbeiträge finanzierte Einrichtung allerdings nur von Vereinsangehörigen und deren Gästen.

 

Inzwischen haben sich die Ziele der „Bürgervereinigung Laar" ebenso wie die Zeit geändert: Die Satzung spricht nun von einer generellen „Vertretung bürgerschaftlicher Interessen", die Bücherei existiert nicht mehr, stattdessen gehören nun beispielsweise Altennachmittage oder regelmäßige Konzerte im Laarer Floragarten zu den Angeboten des Vereins, der sich darüber hinaus auch in kommunalpolitischen und sozialen Fragen engagiert.


29.02.1984 - WAZ - ka

 

Laarer Planungen

200 Wohnungen sind das Ziel

 

Verwaltung und Bezirksvertretung zeigten sich optimistisch: Schon Anfang nächsten Jahres, könne man in Laar mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan - westlich der Friedrich-Ebert-Straße - planen, hörten die Meiderich-Beecker Bezirkspolitiker aus dem Munde eines Vertreters des städtischen Planungsamtes. Voraussetzung ist allerdings, wie ausdrücklich betont wurde, dass keine schwerwiegenden Rechtseinsprüche den Regierungspräsidenten veranlassen könnte, die Genehmigung hinausschieben zu müssen.

 

Ziel dieses Bebauungsplanes, der die Bereiche Zwingli-, Apostel-, Kanzler-, Flora- und Werth- und Thomasstraße umfasst, ist die Hebung der Attraktivität in erster Linie durch den Neubau von Wohnungen. „Wir wollen vor allen Dingen damit jungen Familien die Möglichkeit geben, in Laar sich niederzulassen", sagte SPD-Fraktionssprecher Dieter Fischdick. Der Plan, hat er erst einmal Rechtskraft erlangt, gibt die Möglichkeit, 200 neue Wohnungen vorwiegend dreigeschossig zu bauen. Das würde rechnerisch dem wie andere Duisburger Stadtteile gegen Einwohnerverlusten ankämpfenden Laarer Gebiet, rund tausend neue Bürger bringen.

 

Zur Stärkung der Infrastruktur des Laarer Raumes gehört auch die Ausweisung einer Fläche auf dem ehemaligen Krankenhausgelände zwischen Austraße, Apostel- und Emscherhüttenstraße für ein Jugendheim. Bekanntlich muss das vorhandene Jugendheim der katholischen Kirche Laar abgerissen werden. Es steht der projektierten Trasse der Laarer Umgehung im Weg.

 

Als Ersatzfläche wird im Bebauungsplanentwurf ein Pfarrzentrum an der Apostelstraße ausgewiesen, das neben einem 200 Personen fassenden Saal mit Nebenräumen, zwei Kegelbahnen, ein Jugendheim mit Bastel-, Werk- und Spielräumen, sowie fünf Wohnungseinheiten umfasst.

 

Die Planung sieht gleichfalls als Folge der Laarer Umgehungsplanung die Verlegung des vorhandenen etwa 2 300 Quadratmeter großen Kinderspielplatzes an der Pfeilerbahn vor. Als Ersatz soll im Bereich der Emscherhüttenstraße, die teilweise verlegt wird, die geplante Parkanlage ausgewiesen werden.


März 1984 - WAZ

 

SPD-Ortsverein Laar:

Wahlergebnisse wie noch nie

Mitgliederzuwachs: 50 vH innerhalb von sechs Jahren

 

Mit Ergebnissen, die „noch nie so eindeutig waren", wählte der SPD-Ortsverein Laar seinen alten Vorstand neu: Bei 41 stimmberechtigten Mitgliedern wurde der komplette geschäftsführende Vorstand mit jeweils 40 Stimmen bei einer Enthaltung wiedergewählt und bleibt: Dieter Fischdick als Vorsitzender, Otto Kneller und Eduard Christ als Stellvertreter, Werner Ranik als Hauptkassierer und Hans-Werner Ranik als Schriftführer.

 

Beisitzer wurden Manfred Sohnst, August Haffner, Hubert Scholz und Günter Später.

 

In seinem Bericht registrierte der alte und neue Vorsitzende eine positive Mitgliederentwicklung innerhalb der letzten sechs Jahre: Von 112 Genossinnen und Genossen stieg die Zahl der Mitglieder um genau 50 vH auf 168 Ende 1983. Wobei eine erkennbare Aufwärtstendenz bei den Frauen-Neueintritten erkennbar ist.

 

Zufrieden ist der Vorstand auch mit der Entwicklung im abgelaufenen Jahr: Dass zum Beispiel Laar einer der fünf Duisburger Stadtteile ist, die im Wohnumfeld-Programm berücksichtigt sind. Laar erhält aus diesem Topf 2,8 Mio DM, im April starten die Arbeiten an den ersten Maßnahmen, im Spätsommer schon werden einzelne Projekte abgeschlossen sein.

 

In der Februar-Sitzung der Bezirksvertretung wird der Bebauungsplan Laar, westlich der Friedrich-Ebert-Straße, in seiner letzten Fassung zur Beschlussfassung vorliegen. Nachdem Bürger und andere Betroffene angehört worden sind, steht, so Fischdick, dem Inkrafttreten im Herbst 1984 nichts mehr im Wege.


01.03.1984 - Rheinische Post

 

Marktanalyse für den Bezirk Meiderich/Beeck vorgestellt

,Angebot muss besser werden'

 

Die Meidericher Kaufleute müssen sich einiges einfallen lassen, wollen sie auf Dauer überleben. Auf diesen Nenner lässt sich das Ergebnis der Untersuchung bringen, die der Einzelhandelsverband für den Bezirk Meiderich/Beeck in Auftrag gegeben hatte und die am Dienstag abend vorgestellt wurde. Der Bezirk leide unter einer starken Zergliederung, erläuterte Projektleiter Dr. H. Danneberg. Bei den Untersuchungen sei festgestellt worden, dass zum Beispiel die Bürger aus Obermeiderich, Laar, Beeck, Beeckerwerth und Bruckhausen Schwierigkeiten hätten, in das Einkaufszentrum an der Mittelmeidericher Von-der-Mark-Straße zu gelangen. Erschwert werde den Kunden ein Einkauf in diesem Stadtviertel durch fehlende Parkplätze. Die Notwendigkeit, Parkraum anzubieten, sei hier in weitaus größerem Maße gegeben als in anderen Duisburger Stadtteilen. Denn der Hauptkonkurrent der Meidericher Kaufleute, der Verbrauchermarkt in Obermeiderich, könne eben damit locken, dass die Kunden vor der Türe einen Parkplatz finden.

 

Diesem Großmarkt gab Dr. Danneberg einen Großteil der Schuld für die negative Geschäftsentwicklung im Bezirk. Aber er kritisiert gleichzeitig, dass es die Meidericher Geschäftsleute bisher unterlassen hätten, überhaupt den Versuch zu unternehmen, dem Markt ein Gegengewicht gegenüberzustellen. So habe er im Verlauf der Untersuchungen zum Beispiel festgestellt, dass die Versorgungslage des Hagenshofes trotz der unmittelbaren Nähe des Verbrauchermarktes sehr schlecht sei. Besonders Frischwaren würden von den Bürgern vermisst.

 

Die Meidericher Basarstraße sei sicherlich recht aktiv, stelle aber kein wirkliches Zentrum dar. „Überall kann man in der Umgebung dieses oder jenes einkaufen. Eine Konzentration der Geschäfte käme Kunden und Geschäftsleuten gleichermaßen zugute." Für das neue Bahnhofscenter sprach Dr. Danneberg die Empfehlung aus, die Belegung der Ladenlokale noch einmal zu überdenken. Denn zum Beispiel Lebensmittelgeschäfte wären dort sicherlich fehl am Platz. Statt dessen müsste in Mittelmeiderich das Angebot an Textilien ausgebaut werden. Hier sei ein besonders großes Defizit festgestellt worden. Die Käuferbindung liege hier mit nicht einmal 20 Prozent deutlich zu niedrig. Gerade die jungen Kunden würden im Bezirk nicht das Passende für ihren Geschmack finden.

 

Als weitgehend zufriedenstellend bezeichnete Dr. Danneberg die Geschäftssituation in Laar und Beeck. Größter Nachteil sei hier die stark befahrene Friedrich-Ebert-Straße, die das Geschäftszentrum zerschneide. Entsetzt war der Projektleiter über die Situation Bruckhausens. „So etwas Schlimmes habe ich noch nirgendwo erlebt." Es sei keinem Geschäftsmann zuzumuten, hier einen Laden zu eröffnen, und das, obwohl gerade in Bruckhausen eine sehr starke Unterversorgung zu verzeichnen sei. „Solange in diesem Stadtteil nicht intensiv in den Wohnbau investiert wird, geht Bruckhausen immer weiter seiner völligen Verslumung entgegen."

 

Gemessen an der hohen Bevölkerungszahl (87 000 Einwohner) könne in Meiderich trotz der direkten Nähe zur Duisburger Innenstadt ein intaktes Geschäftsleben Zukunft haben. Denn in gleichem Maße wie die Bevölkerungszahl (nach Berechnungen der Stadt) zurückgeht, werde sie in Obermeiderich steigen. Für Untermeiderich wird bis zum Jahr 1990 eine Abnahme der Wohnbevölkerung von 14 Prozent erwartet. Zweifel habe er, so Dr. Danneberg, an den Prognosen für Bruckhausen, wo ein Bevölkerungsschwund von sieben Prozent vorausgesagt werde. Er befürchte, dass diese Zahl höher liegen wird.

 

Dr. Danneberg empfahl dem Einzelhandel eine Verbesserung der Parkplatzsituation in Mittelmeiderich, eine Veränderung der Verkehrssituation in Beeck und Laar, eine Verbesserung des Wohnumfeldes in Bruckhausen, eine Ausweitung des Angebotes bei gleichzeitiger Standortverlagerung und zustrebender Konzentration der Geschäfte und ein striktes Eintreten gegen das Errichten weiterer Großmärkte an der Peripherie des Bezirkes.


03.03.1984 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe

 

SPD zur Marktanalyse für Meiderich/Beeck

Konsequenzen für die Arbeit der Fraktion

 

Die SPD-Bezirksfraktion in Meiderich will aus den Ergebnissen der Marktanlayse, die der Einzelhandelsverband für den Bezirk in Auftrag gegeben hatte (wir berichteten) Konsequenzen ziehen. Das kündigte gestern SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Fischdick an.

 

„In vielen Punkten, die in der Analyse kritisiert wurden, fühlen wir uns bestätigt", sagt Fischdick. So halte auch er die Schaffung neuer Parkplätze in Mittelmeiderich für dringend notwendig. „Und auch die angeführten Bedenken an der Belegung des neuen Bahnhofscenters teilen wir". So zweifele die SPD-Fraktion daran, dass zum Beispiel Lebensmittelgeschäfte in dem Zentrum gut platziert seien.

 

Überrascht, so Fischdick, haben ihn die Entwicklungszahlen der Bevölkerung im Bezirk Meiderich/Beeck. In der Untersuchung wird davon ausgegangen, dass Untermeiderich mit einem Bevölkerungsverlust bis 1990 von fast 14 Prozent zu rechnen habe. Für Laar ist ein Minus von über zwölf Prozent verzeichnet, für Bruckhausen von 7,5 Prozent, für Beeck von fast sechs Prozent, für Beeckerwerth von über zehn Prozent, für Mittelmeiderich von 10,5 Prozent und für Obermeiderich ein Plus von über acht Prozent „Ich nehme an, dass diese Zahlen aufgrund falscher Voraussetzungen zustande gekommen sind", glaubt Dieter Fischdick. So gehe er davon aus, dass die Einwohnerzahl in Laar in den nächsten sechs Jahren nicht weiter sinken sondern im Gegenteil wieder steigen wird. Auch für Untermeiderich sieht der Fraktionsvorsitzende nicht so schwarz. „Nach der ursprünglichen Planung hätten in dem Stadtteil weit mehr Wohnungen abgerissen werden müssen, als wir es heute befürworten." Nur zustimmen könne er, so Fischdick, der in der Untersuchung erhobenen Behauptung, dass die Geschäftszentren in Laar und Beeck durch die Friedrich-Ebert-Straße zerschnitten würden. „Wir werden uns mit Sicherheit dafür einsetzen, dass diese Straße verkehrsberuhigt wird." Dazu beitragen werde sicherlich die in der Planung befindliche Umgehungsstraße Laar/Beeck. Nicht aussparen wolle seine Fraktion das Thema Bruckhausen. In der Analyse wird festgestellt, dass diesem Stadtteil die vollkommene Verslumung drohe.


09.03.1984 - WAZ

 

Jeder kann mitmachen

Laarer rufen zum Baumpflanzen auf

Treffpunkt: Samstag am Rheindeich

 

110 Bäume, für jedes Jahr seines Bestehens ein Exemplar, wird der Laarer Bürgerverein, am Samstag, 10. März, in den Rheinwiesen hinter dem Laarer Deich pflanzen. Ein Beitrag, den die älteste Duisburger Bürgervereinigung aus Anlass ihres 110jährigen Bestehens für die Verbesserung der Umwelt leistet. Gleichzeitig auch der Auftakt im Duisburger Norden für die am gleichen Tag im gesamten Ruhrgebiet beginnende waz-Aktion „Ein Baum für meine Stadt - mehr Grün ins Revier". Mitmachen und einen dieser 110 Bäume pflanzen kann jeder Duisburger Bürger, der dazu Lust und Laune hat, hofft Vorsitzender Theo Barkowski vom Bürgerverein an diesem Morgen auf großen Zuspruch. Wer keinen Spaten mitbringen kann, bekommt ihn sogar noch gestellt. Treffpunkt aller Baumpflanzer ist der Ausgang des Floraparks in Laar an der Deichstraße um 10 Uhr. Von dort geht es über die Deichkrone hinunter ins Rheinvorland. Gepflanzt wird entlang des unteren Deichweges zwischen dem Eisenbahnhafen und dem Laarer Krankenhaus. Hilfestellung beim Bäumchenpflanzen leisten die Männer und Frauen vom städtischen Grünflächenamt. Unter ihrer Anleitung kann jeder fachgerecht die Pflanzen in die Erde setzen, damit sie auch angehen. Zwei Musikzüge, der vom Laarer Schifferverein, zum andern die Spielleute der Karnevalsgesellschaft „Rot-Gold", sollen der Aktion den nötigen Rhythmus geben. Mit dieser Aktion will der Bürgerverein einem der beliebtesten Duisburger Spazierwege entlang des Rheins ein attraktiveres Aussehen geben. „Ich bin mir aber auch sicher, dass diese von Bürgern eigenhändig gepflanzten Bäume unter den Augen ihrer 'Paten' kräftig gedeihen", begründet Barkowski, warum der Bürgerverein diese Bäume nicht anonym hat pflanzen lassen.


09.03.1984 - NRZ - Heinz Ingensiep

 

Duisburg-Nord will beim Grün einiges aufholen

Laar pflanzt Baum für jedes Jahr

 

Laar, hurra! Der Lenz ist da! Im sicheren Gefühl des Vorfrühlings will die Bürgervereinigung des Stadtteils hinterm Rheindeich morgen 110 Bäume ins Rheinvorland setzen, für jedes Jahr ihres Vereinsjubiläums einen. ...

 

Der „Floragarten" ist eine große Tat der Leute von Laar. In 110-Jahr-Laune setzt die Bürgervereinigung noch etwas drauf. Ab 9 Uhr am Samstagmorgen geht's zur Sache. Entlang der Rheinpromenade zwischen Eisenbahnhafen und St.-Josef-Hospital (rund zwei Kilometer) sollen die Bäume, nach Auflage der Stadt und des Kommunalverbandes Ruhr „möglichst landschaftstypisch" (Weiden und anderes) in die Erde gesetzt werden. Alle Laarer sind dazu aufgerufen. Werkzeug steht zur Verfügung. Theo Barkowski von der Bürgervereinigung: „Wir hoffen, dass alle die Bäume als die ihren ansehen und in trockenen Zeiten auch mal einen Eimer Wasser für sie übrig haben". ...


12.03.1984 - WAZ - bec.

 

Laarer Bürgerverein feierte 110jähriges Bestehen mit Pflanzaktion

110 neue Bäume: „Mehr Grün ins Revier" begann vielversprechend

Rund 100 Freiwillige kamen trotz großer Kälte ganz schön ins Schwitzen

 

Wenn in fünfzig Jahren jenseits des Laarer Rheindeiches der Opa seinem Enkel die stolze Pappel zeigt, die er einst an einem kalten Märztage im Jahre 1984 selbst gepflanzt hat, wird der Laarer Bürgerverein seinen 160. Geburtstag feiern. Doch zu seinem 110jährigen Bestehen gratulierte man jetzt auch und zum Auftakt der WAZ-Aktion „Ein Baum für meine Stadt - mehr Grün im Revier" verpflanzten Laars Bürger 110 Bäume und schufen die Wurzeln für des Großvaters Geschichte. Trotz des für diese Jahreszeit ungewöhnlichem stürmischem Schneetreiben war man in großer Zahl gekommen, um seinen Beitrag zu einem noch grüneren Duisburg zu leisten und damit auch noch gleichzeitig für mehr Lebensqualität zu sorgen.

 

Unter der tatkräftigen Mithilfe des Grünflächenamtes griff man längs des Laarer Deiches dann schon in früher Morgenstunde zum Spaten. „Gib mir mal 'ne Wasserwaage, der Baum ist noch nicht gerade", meinte der fleißige Pflanzer zu seinem Kumpel und auch Bürgervereins-Vorsitzender Theo Barkowski war trotz Kälte sichtlich am Schwitzen, denn Bäume pflanzt man schließlich nicht alle Tage.

 

"Damit es hier nicht so düstere Ecken gibt", haben die vielen „Gärtner" die 110 Jubiläumsbäumchen auch schön entlang des Spazierweges verteilt. Eschen, Pappeln und Weiden, alles typische Gewächse für eine Niederrheinlandschaft, werden hoffentlich schon bald in ihrer ersten Blüte stehen. Nach diesem vielversprechenden Auftakt der „Mehr Grün im Revier" - Aktion dürfte man demnächst noch viel Pflanzaktivität aus den anderen Duisburger Stadtteilen erwarten.


14.03.1984 - Wochen Anzeiger

 

110 Jahre Laarer Bürgerverein:

Für jedes Jahr wurde ein Baum gepflanzt

 

Aus Anlass des 110-jährigen Jubiläums wollte der Laarer Bürgerverein sich und den Laarer Mitbürgern ein Geschenk machen und unter Beteiligung der Bevölkerung die Landschaft am Laarer Rheindeich verschönern. Durch eine Baumbepflanzung soll dieses Erholungsgebiet noch attraktiver werden.

 

Trotz des Schneewetters hatten sich zahlreiche Erwachsene und Kinder bereits um 9 Uhr am vergangenen Samstag eingefunden, um bei der Anpflanzung von 110 Bäumen tatkräftig mitzuwirken.

 

Zu den munteren Klängen des Fanfaren- und Majorettencorps des Schiffervereins Laar, unter Leitung von Franz Benz, wurde begeistert gebuddelt. Weiden, Eschen und Pappel hatten bald ihren endgültigen Standort gefunden und sorgen für mehr Grün entlang des Spazierwegs an der Rheinfront.

 

Mit dieser Aktion möchte Vereinsvorsitzender Theo Barkowski bei den Bürgern eine noch bessere Einstellung zur Natur erreichen. Er hofft, dass sie den selbstgepflanzten Baum auch weiterhin in ihre Obhut nehmen und, wenn erforderlich, auch einmal bei längerer Trockenheit bewässern.

 

Ein krankes und bettlägeriges Ehepaar aus Laar bedankte sich in einem persönlichen Schreiben bei Theo Barkowski für diese gute Aktion des Bürgervereins und legte dem Schreiben einen 50-Markschein bei. Diese und weitere Zustimmungen veranlassen den Verein, im Herbst eine weitere Baumpflanzungsaktion durchzuführen.

 

Theo Barkowski dankt dem Kommunalverband-Ruhr und den Mitarbeitern des Städtischen Grünflächenamts für die tatkräftige Unterstützung. Es wäre schön, wenn diese Aktion noch viele Nachahmer finden würde.

 

Die Jahreshauptversammlung der Bürgervereinigung Laar findet am Sonntag, 25. März, 11 Uhr, im katholischen Jugendheim an der Laarer Straße statt. Neben den üblichen Regularien berichtet Heinz Jung über die Recherchen nach den Gründungsjahren des Vereins und Wilfried Elsen liest "Vertellekes aus Laar". Seine mundartlichen Beiträge haben in der Vergangenheit viel Anklang gefunden und Freude bereitet. "Vor 110 Jooren sprook mer platt" lautet das Thema eines Beitrags von Ernst Frank. Er liest aus seinen Büchern und stellt dabei mundartliche Betrachtungen an.


14.03.1984 - NRZ

 

Aktion bei Schnee und eisigem Wind

110 Bäume am Rhein gepflanzt

 

„Zieht euch warm an", war die Devise für die Mitglieder des Bürgervereins Laar, als sie am Samstagmorgen um 9 Uhr mit ihrer Baumpflanzaktion auf dem Rheindeich begannen.

 

Viel Idealismus gehörte schon dazu, bei Nieselschnee und eisig pfeifendem Wind die 110 Bäumchen zu pflanzen, die das Rheinvorland verschönern sollen. Und damit's ein Prachtexemplar von Baum wird, goss das Vorstandsmitglied, die „grüne Annemarie", auch gleich fleißig.


21.03.1984 - Wochen-Anzeiger

 

Bürgervereinigung Laar 110 Jahre alt:

In den ersten Jahren besaß der Verein eine ,Volksbibliothek'

 

In diesem Jahr wird der Laarer Bürgerverein 110 Jahre alt. Am 2. Februar 1874 wurde er in der Gaststätte Mismahl gegründet. In seiner ersten Satzung setzte er sich unter anderem zum Ziel, seine ,Mitglieder durch belehrende und anregende Vorträge zu bilden'. 82 Mitglieder waren es bei der Gründung. Schon im Juli des gleichen Jahres war die Mitgliederzahl auf 113 angestiegen.

 

Dies geht aus den Unterlagen hervor, die sich nach dem zweiten Weltkrieg im Stadtarchiv wiederfanden. Da war auch von der Gründung einer Volksbibliothek zu lesen. In der Gaststätte Mismahl wurde extra ein Lesezimmer für die Benutzer der Bibliothek ... (Teil fehlt) ... bald es ,die örtlichen Verhältnisse' erlauben. Theo Barkowski, seit 24 Jahren Vorsitzender der Laarer Bürgervereinigung: „Ob die Schule gegründet worden ist, konnten wir bis jetzt nicht feststellen."

 

Bei der Machtergreifung der Nazis 1933 musste sich der Bürgerverein auflösen. Sämtliche Unterlagen wie Kassenbuch, Liste der Mitglieder und das Gründungsprotokoll mussten abgegeben werden. Auf diesen Umstand machte nach dem zweiten Weltkrieg der letzte Vorsitzende die Neubegründer aufmerksam.

 

Am 9. April 1954 gründete sich der Bürgerverein unter dem Namen ,Bürgervereinigung Laar' neu. „Wir verstehen uns als Mittler zwischen den Laarer Bürgern und der Stadt in Rat und Verwaltung", sieht Theo Barkowski die Rolle des Bürgervereins. Neben dem Einsatz für kommunalpolitische Dinge will der Bürgerverein das ,gesellige und kulturelle Leben' in Laar fördern.

 

Viele Jahre haben die Mitglieder um die Gestaltung der Rheinfront gekämpft. Zur Zeit richtet sich ihr Hauptaugenmerk auf die Bebauung in Laar. Theo Barkowski: „Unser Stadtteil ist überaltert. Wir brauchen attraktive Wohnungen, damit mehr junge Leute nach Laar ziehen." Dazu zeigte die Bürgervereinigung der Stadt neue Freiflächen auf. „Die Stadt muss mit ihren Wohnungsbaugesellschaften den Anfang machen", so der erste Vorsitzende. Die Bürgervereinigung ist optimistisch, dass sich in den nächsten zwei Jahren auf diesem Sektor etwas tut.

 

Kummer bereitet auch ein fehlender Treffpunkt für die Laarer Vereine. Das Jugendheim mit seinem 120 Plätze fassenden Saal, in dem sich die Laarer Bürgervereinigung am Sonntag, 25. März, um 11 Uhr zur Jahreshauptversammlung trifft, ist zu klein. Die meisten Laarer Vereine sind viele Jahre nach Ruhrort ins Gesellenhaus ausgewichen. Theo Barkowski: „Die Laarer Bürger sind sehr aktiv in Vereinen. Deshalb braucht unser Stadtteil einen Treffpunkt." So schlug er auch dem Bezirksamt vor, die frei gewordene Halle in der Ruhrorter Badeanstalt für diese Zwecke umzubauen.

 

Die Jahreshauptversammlung am kommenden Sonntag im Jugendheim soll eine Feierstunde zum 110jährigen Jubiläum werden. Ansonsten hat die Bürgervereinigung keine großen Jubiläumsfeierlichkeiten in diesem Jahr vor.


27.03.1984 - WAZ

Bürgerverein Laar:         
Selbstbewusst auch nach 110 Jahren
Gegen ein Parteienmonopol

„Bürgervereine fordern vom Bürger das Heraustreten aus der politischen Anonymität und den aktiven Einsatz seiner Person für eine öffentliche Sache." Auf der gleichzeitigen Jahreshauptversammlung und Feierstunde zum 110-jährigen Bestehen der Bürgervereinigung Duisburg-Laar formulierte Geschäftsführer Günter Rubbert politische Perspektiven: „Die Demokratie braucht das freie Engagement des Bürgers, um nicht auf die fatale Straße der Parteienausschließlichkeit zu gelangen."

Nach programmatischem Blick in die Zukunft gehörte die Aufmerksamkeit der Tradition: Privat-Archivar Heinz Jung berichtete von seinen Recherchen nach den Gründungsunterlagen des Vereins und erläuterte historische Hintergründe.

Das zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts gerade 110 Einwohner zählende Örtchen Laar erwachte mit der Industrialisierung aus einem dörflichen Dornröschenschlaf, wobei wirtschaftlicher Fortschritt Hand in Hand ging mit einer erheblichen Verschlechterung der Infrastruktur. Als Beispiel der desolate Schulzustand: In zwei Zimmern eines kleinen Häuschens unterrichtete 1859 der Dorflehrer nicht weniger als 231 Schüler. Solchen Zuständen abzuhelfen, gründeten am 2. Februar 1874 82 Laarer den Bürgerverein und schrieben den Kampf für bessere Lebensqualität in ihr Programm.

Heinz Jung: „Dieses Erbe des ersten und ältesten Duisburger Bürgervereins sollte auch Ansporn für intensive zukunftsgerichtete Arbeit sein."

Wilfried Elsen unterhielt mit „Vertellekes" aus Laar und huldigte in „Loorschem Platt" der „olden Modersprook".

En bloc wählten die rund hundert anwesenden Mitglieder ihren alten Vorstand wieder: Erster Vorsitzender Theo Barkowski, zweiter Vorsitzender Anton Schmitz. Als Geschäftsführer wurde Günter Rubbert, als Schriftführer Dieter Rosendahl bestätigt. Schatzmeister bleiben Ursula Steinbrink und Wilfried Elsen.


29.03.1984 - stadt-panorama

 

Laarer Bürgerverein:

Theo Barkowski feiert "Silbernes"

 

Einen besonderen Vertrauensbeweis und eine Anerkennung ihrer Arbeit erlebte der Vorstand des Laarer Bürgervereins bei der diesjährigen Hauptversammlung, die als Feierstunde im Zeichen des 110-jährigen Bestehens abgehalten wurde. Der Erfolg des Vereins ist nicht zuletzt ein Verdienst von Theo Barkowski, der zum 25. Mal einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wurde.

 

Im Vorstand sind wiederum vertreten: Theo Barkowski (1. Vorsitzender), Anton Schmitz (stellvertretender Vorsitzender), Günter Rubbert (Geschäftsführer), Peter Rosendahl (Schriftführer), Ursula Steinbrink (Schatzmeister) und Wilfried Elsen (2. Schatzmeister).

 

Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste und Mitglieder durch den Vorsitzenden gab Geschäftsführer Günter Rubbert einen Bericht über die historische Entwicklung des Vereins. Anschließend hatten die Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kirche, Verbänden und Vereinen Gelegenheit, ihre Glückwünsche zum Jubiläum auszusprechen.

 

Heinz Jung berichtete über seine Recherchen nach dem Gründungsdokument des Vereins, Wilfried Elsen unterhielt die Anwesenden mit seinen in Laarer Platt vorgetragenen Darbietungen und mit viel Applaus wurden die mundartlichen Vorträge des als Gast geladenen Heimatdichters und Bildhauers Ernst Frank bedacht.

 

Es war eine gelungene Veranstaltung dieses rührigen Bürgervereins, der bei dieser Gelegenheit den stolzen Betrag von 678,50 Mark zur Anpflanzung von Bäumen im Herbst sammeln konnte, nachdem bereits 110 Bäume vor einiger Zeit im Laarer Rheinvorland angepflanzt wurden.


03.10.1984 - Rheinische Post

 

Ausstellung zeigt Bilder aus den Kriegsjahren

 

Am 14. Oktober 1944 wurde Laar während eines Luftangriffes auf Duisburg stark zerstört. Von 1500 Häusern, die es vor Kriegsbeginn in dem Stadtteil gegeben hatte, waren 1945 nur noch etwa 450 übrig geblieben, mehr oder minder stark beschädigt. Anlässlich der 40. Wiederkehr dieses Schreckenstages hat die Bürgervereinigung Laar eine Ausstellung ausgerichtet, die anhand von Fotos einen Einblick in diese schlimme Zeit geben will und gleichzeitig mahnen soll, dass dererlei nicht mehr wiederkehren darf. Am Freitag, 5. Oktober, soll die Dokumentation in der Schalterhalle der Stadtsparkassenfiliale Laar, Werthstraße, eröffnet werden. Sie ist dann eine Woche lang für die Bürger während der Schalterstunden zugänglich. Danach wird die Ausstellung wiederum für eine Woche in der Kassenhalle der Vereinsbank in Laar, Friedrich-Ebert-Straße, zu sehen sein. Die Ausstellung wird am Freitag um 11 Uhr eröffnet.


04.10.1984 - WAZ

 

Zerbombte Stadt

 

Beim schweren Luftangriff auf Duisburg am 14. Oktober 1944 wurde auch Laar hart getroffen. Von 1500 Häusern, die vor dem Krieg hier standen, waren ganze 450 übriggeblieben. Und auch die hatten die Bombenangriffe noch zum Teil arg zerstört. Der 14. Oktober 1944 jährt sich in diesem Jahr zum 40. Male. Aus diesem Anlass veranstaltet die Bürgervereinigung Laar eine Fotoausstellung mit Bildern aus jenen Tagen. Die Bürgervereinigung Laar will damit mahnen, dass so Schreckliches nicht wieder geschehen darf. Die Dokumentation wird Freitag, 5. Oktober, 11 Uhr, in der Schalterhalle der Stadtsparkasse an der Werthstraße eröffnet. Sie kann danach eine Woche während der Schalterstunden besichtigt werden. Anschließend wird die Foto-Dokumentation für eine Woche in der Schalterhalle der Vereinsbank Laar an der Friedrich-Ebert-Straße ausgestellt.


05.10.1984 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe

 

14. und 15. Oktober 1944: Bombenhagel über Laar

Bilder des Schreckens

 

Das gesamte Ausmaß der Schrecken vom 14. Oktober 1944 und der darauf folgenden Nacht will eine Ausstellung einfangen, die gestern in der Stadtsparkassenfiliale an der Laarer Werthstraße eröffnet wurde. Die Dokumente stammen aus dem Archiv der Bürgervereinigung Laar, die diese Wanderausstellung auch organisiert hat. Meiderichs Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer, 55 Jahre alt, zeigte sich sichtlich ergriffen von den Bildern und sprach den Wunsch aus, dass eine solche Ausstellung zu Gesprächen unter den Generationen herausfordern könne. „Die jungen Leute sollen sich die Fotos anschauen und mit den Älteren über dieses grauenvolle Zeitkapitel sprechen." So sei der Weg zum dauerhaften Frieden vielleicht möglich. „Wir wollten die Mahnung aussprechen, dass es nie wieder Krieg geben darf", sagte der Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar, Theo Barkowski.

 

Ein Großteil der alten Fotos zeigt die zerbombten Straßenzüge, die Bewohner, die in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten suchen oder in Booten über die infolge von Rohrbrüchen hoch unter Wasser stehenden Straßen zu ihren Häusern rudern. Ein Augenzeuge hatte im Foto die schaurig-schöne Kulisse eines brennenden Hauses vor dem schwarzen Nachthimmel aufgenommen. Über zweidrittel des Stadtteils waren vom Morgen des 14. bis zum Anbruch des folgenden Tages in nur wenigen Stunden zerstört worden. Und die wenigen Gebäude, die nicht Opfer der Bomben wurden, waren mehr oder minder stark beschädigt.

 

Zur Ausstellung gehört auch ein ausführlicher Augenzeugenbericht. Eine Ordensschwester, die im Laarer Kindergarten gearbeitet hatte, schildert eindrucksvoll die schrecklichen Szenen während und nach dem Bombardement. Sie berichtet von den Opfern in den Trümmern, von den Sterbenden, die manchmal tagelang hilflos unter den Trümmern begraben waren, von einem kleinen Jungen, den die Helfer nach Stunden aus den eingestürzten Mauern eines Hauses befreien konnten und der, gerade in Sicherheit, seinen schweren Verletzungen erlag.

 

Wieviele Bomben in diesen Schreckensstunden auf Laar gefallen waren und welchen Schaden sie in Zahlen ausgedrückt angerichtet hatten, lässt sich heute kaum noch ausrechnen. „Während des Krieges konnten die Städte darüber keine Statistik führen", erklärt Theo Barkowski. Jedoch die Verwüstungen, die die Bomben in unmittelbarer Nähe des Stadtteils auf dem Ruhrorter Thyssen-Gelände angerichtet hatten, sind aufgelistet worden. In einer Skizze wurde jede Stelle mit einem roten Punkt gekennzeichnet, die getroffen worden war; über die Skizze, ebenfalls in der Ausstellung zu sehen, ist fast ein roter Teppich ausgerollt.

 

Die Ausstellung ist noch eine Woche lang in der Sparkassen-Schalterhalle an der Werthstraße zu sehen. Danach wird sie für wiederum eine Woche in der Vereinsbank an der Friedrich-Ebert-Straße aufgebaut. Sie ist jeweils während der üblichen Geschäftszeiten geöffnet


06.10.1984 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe

 

Bomben auf Laar

Fotos des Schreckens

 

Das Ausmaß der Schrecken vom 14. Oktober 1944 und der darauf folgenden Nacht will eine Ausstellung einfangen, die gestern in der Sparkassenfiliale an der Laarer Werthstraße eröffnet wurde. Die Dokumente stammen aus dem Archiv der Bürgervereinigung Laar, die diese Wanderausstellung auch organisiert hat. Meiderichs Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer zeigte sich sichtlich ergriffen von den Bildern und sprach den Wunsch aus, dass eine solche Ausstellung zu Gesprächen unter den Generationen herausfordern könne. „Wir wollten die Mahnung aussprechen, dass es nie wieder Krieg geben darf", sagte der Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar, Theo Barkowski.

 

Ein Großteil der alten Fotos zeigt die zerbombten Straßenzüge, die Bewohner, die in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten suchen oder in Booten über die infolge von Rohrbrüchen hoch unter Wasser stehenden Straßen zu ihren Häusern rudern. Ein Augenzeuge hatte im Foto die schaurig-schöne Kulisse eines brennenden Hauses vor dem schwarzen Nachthimmel aufgenommen. Über zweidrittel des Stadtteils waren vom Morgen des 14. bis zum Anbruch des folgenden Tages zerstört

 

Zur Ausstellung gehört auch ein Augenzeugenbericht. Eine Ordensschwester schildert die schrecklichen Szenen während und nach dem Bombardement. Sie berichtet von den Opfern in den Trümmern, von den Sterbenden, die manchmal tagelang hilflos unter den Trümmern begraben waren, von einem kleinen Jungen, den die Helfer nach Stunden aus den eingestürzten Mauern eines Hauses befreien konnten und der, gerade in Sicherheit, seinen schweren Verletzungen erlag.

 

Die Ausstellung ist noch eine Woche in der Sparkasse Werthstraße zu sehen, danach eine Woche in der Vereinsbank Friedrich-Ebert-Straße.


06.10.1984 - WAZ - ka

 

Fotoausstellung erinnert an Schreckenstage

Vor 40 Jahren: Laar versank in Trümmern

Bürgerverein trug Ausstellungsstücke zusammen

 

Es war der schwerste und verheerendste Bombenangriff, den Duisburg im zweiten Weltkrieg erlebte. Unter dem Geheim-Code „Kabeljau" starteten über 1000 Bomberflugzeuge von der britischen Insel am 14. Oktober 1944 insgesamt drei Angriffe auf die Stadt und warfen, wie aus Berichten hervorgeht, über 9000 Tonnen Minen und Sprengbomben über Wohn- und Industriegebieten ab. An diese grauenhaften Ereignisse erinnert eine heute eröffnete Fotoausstellung, die von der Bürgervereinigung Laar zusammengetragen wurde.

 

Dem Bürgerverein dieses Stadtteils muss Dank gesagt werden, dass er in mühevoller Kleinarbeit Laarer Familien aufsuchte und authentische Fotos aus dieser Schreckenszeit ausgrub, die teilweise schon vergilbten Fotos auf größere Formate reproduzierte, dazu nüchtern sachliche Texte schrieb und so diese Ausstellung überhaupt ermöglichte.

 

Die ausgewählten Schwarz-Weiß-Fotos, 76 an der Zahl, verdeutlichen gerade durch ihre Schlichtheit das von Amateuren mit einfachsten fotografischen Mitteln festgehaltene Grauen: Trümmerberge in bleiernem Grau, davor dunkle Menschen-Silhouetten wie hilflos in einer unmenschlichen Szenerie herumirrend.

 

Es ist das Verdienst des Bürgervereins, dass er diese Schreckenstage den Menschen heute wie einen Spiegel vorhält: „Wir möchten damit eine Mahnung aussprechen, wie schrecklich der Krieg war, wie schrecklich Kriege überhaupt sind und wollen auf diese Weise dafür sorgen, dass sich so etwas nie wiederholen darf", sagte der Vorsitzende des Bürgervereins, Theo Barkowski.

 

2451 Tote, 350 davon allein in Laar, 946 Verletzte und 335 Vermisste in Duisburg lautet die Bilanz dieser drei Bombardements an einem Tag: um 9 Uhr am Morgen, zwei in der Nacht.

 

Auch das Laarer Krankenhaus wurde fast total zerstört. Von rund 1500 Häusern in Laar überstanden lediglich 450 mehr oder weniger intakt die Angriffswellen.

 

Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer sprach zur Eröffnung die Hoffnung aus, dass diese Dokumentation von Not, Tod und Zerstörung der jungen Generation vor Augen führe, was ein Krieg mit sich bringe und wie notwendig es sein müsse, sich für den Erhalt des Friedens einzusetzen.

 

Die Ausstellung ist bis einschließlich 12. Oktober in der Sparkassenfiliale an der Werthstraße in Laar während der Schalterstunden zu sehen. Sie wird anschließend in der Vereinsbank Laar, Friedrich-Ebert-Straße, für eine weitere Woche aufgebaut.


13.10.1984 - Wochen Anzeiger

 

14. und 15. Oktober 1944:

Erinnerungen an schreckliche ,Höllentage'

 

Morgen jährt sich zum 40. Mal jenes Herbstwochenende, als Duisburg im Bombenhagel zerbarst - zu einer toten Stadt wurde. Eine lange Zeit, aber alle Menschen, die damals dabei waren und heute noch leben, haben diese ,Höllentage' nicht vergessen. Zu schlimm war das, was sich da ereignete. Den ersten Angriff vollzog die britische Flugzeug-Armada am frühen Morgen des 14. Oktobers. Zwei weitere Bombardements im noch größeren Ausmaß folgten in der Nacht zum 15. Oktober.

 

Die Folgen waren schrecklich, denn fast alle Stadtteile Duisburgs wurden zum Teil stark verwüstet. Noch grausamer war eine andere Bilanz: 2541 Menschen mussten ihr Leben lassen. Es gab fast tausend Verwundete und viele Vermisste. Die drei innerhalb von zwanzig Stunden durchgeführten Angriffe forderten doppelt so viele Tote wie alle früheren Bombardements zusammen. Rund 60.000 Menschen standen nach dieser grausamen Vernichtung ,aus der Luft' nur noch vor Trümmern.

 

Rund 2000 Bomben-Flugzeuge hatten ihre tödliche Last über Duisburg abgeworfen. Unmengen schwerer und schwerster Bomben, Luftminen - groß wie Litfasssäulen - auch ,Wohnblockknacker' genannt, Brandbomben mit Kautschuk-Benzol und Phosphor als Brandmittel gefüllt und unzählige Stabbrandbomben legten nicht nur ganze Wohnblocks und Siedlungen in Schutt und Asche, sondern auch das öffentliche Verkehrsnetz. Große Schäden wurden in den Fabriken und in den Hafenbereichen angerichtet. Aber der grausame Krieg war damals noch längst nicht zu Ende.

 

Die Bürgervereinigung Laar hat anlässlich dieser Schreckenstage eine Fotoausstellung arrangiert. „Wir möchten mit dieser Dokumentation eine Mahnung aussprechen, wie schrecklich der Krieg war, wie schrecklich Kriege überhaupt sind und wollen auf diese Weise dafür sorgen, dass sich so etwas nie wiederholen darf", erklärte Vorsitzender Theo Barkowski. Und Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer brachte zum Ausdruck: „Diese Dokumentation von Not, Tod und Zerstörung soll der jungen Generation vor Augen führen, was ein Krieg mit sich bringt und wie notwendig es ist, sich für den Erhalt des Friedens einzusetzen."


08.11.1984 - WAZ

Laar hat wieder einen Pfarrer
Hoffnung auf einen langen, gemeinsamen Weg

Die Ev. Kirchengemeinde Laar hat nach längerer Vakanz wieder einen Pfarrer: Pastor Dietrich Reuter, 30 Jahre alt, gebürtig in Heinsberg und zuletzt Pastor im Hilfsdienst in Düsseldorf-Benrath, wurde durch Synodalassessor Pfarrer Heinz-Dieter Voßkamp in einem gut besuchten Gottesdienst in sein Amt eingeführt.

Seiner Predigt legte Pfarrer Reuter den Bibeltext „Gott hat unter uns aufgerichtet das Wort der Versöhnung“ zugrunde. „Gibt es Dringlicheres in unseren Tagen als Versöhnung?" fragte Reuter. Viele Stimmen forderten, die Kirche müsse sich mehr für Frieden und Versöhnung einsetzen, klare politische Positionen beziehen, Schrittmacher für Aktionen und Programme hin zu einer friedlicheren Welt sein. Doch bei der Versöhnung, von der die Bibel rede, gehe es um das Verhältnis Gottes zu den Menschen und der Menschen zu Gott.

In der anschließenden Feier im Gemeindesaal begrüßte Kirchmeister Dietrich Rahm die Gäste aus Kirche und Kommune, die gekommen waren, um den Pfarrer zu seinem neuen Amt zu beglückwünschen, darunter Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer für den Rat der Stadt und die Bezirksvertretung. Die Vorsitzende des Presbyteriums, Hilde Hilterhaus, äußerte die Hoffnung dass mit der Pfarreinführung ein guter und langer gemeinsamer Weg beginne. In der 84-jährigen Geschichte der Gemeinde Laar ist Reuter erst der vierte Pfarrer.


13.11.1984 - WAZ - ka

 

Bürgerverein ruft zum Mitmachen auf

Wieder Pflanzaktion auf dem Laarer Rheindeich

... und eine Linde für die Freunde in Wanheimerort

 

Der Laarer Bürgerverein, der älteste auf Duisburger Boden, ist immer wieder für eine Überraschung gut: Nachdem er zum Frühjahr aus Anlass seines 110jährigen Bestehens sich selbst und den Bürgern ein Geburtstagsgeschenk gemacht hatte und „110" - in Wirklichkeit waren es 180 - Bäume und Sträucher auf dem Laarer Rheindeich pflanzte, hatte der Vorstand an dieser Grünaktion offenbar so viel Geschmack gefunden, dass er für kommenden Samstag zu einer Wiederholung die Öffentlichkeit einlädt.

 

"Wir haben uns dieses Mal vorgenommen, 52 Bäume und Sträucher zusätzlich auf den Laarer Deich zu pflanzen", macht Vorsitzender Theo Barkowski die Dimension der zweiten Pflanzaktion bekannt. Unter ihnen befinden sich Platanen, Erlen, Vogelkirschen, Gewissblatt, Felsenbirnen, Ebereschen und Haselnusssträucher. Und anschließend pflanzt der Laarer Bürgerverein seinem „jüngeren Bruder" in Wanheimerort eine junge Linde, zu dessen 110jährigen Bestehen.

 

Wie beim ersten Mal hofft der Bürgervereinsvorstand auch jetzt wieder, dass sich am Samstag um 10 Uhr vor dem Ausgang Deichstraße des Floragartens möglichst viele mit einem Spaten bewaffnete Bürger einfinden werden. Sie sollen unter fachkundiger Aufsicht des städt. Grünflächenamtes mithelfen, die Pflanzen in die Erde zu setzen.

 

„Natürlich sind auch Spenden herzlich willkommen", sagt Geschäftsführer Günter Rubbert. Sie sollen mithelfen, einen weiteren Grundstock für die laufende Begrünung Laars zu legen, damit dieser Stadtteil noch lebenswerter wird. Schon jetzt überlegt der Bürgerverein im nächsten Jahr in Laar weitere Pflanzaktionen zu veranstalten.

 

Sonderkonten für die Aktion „Ein Baum für Laar" sind eingerichtet bei der Stadtsparkasse Laar und bei der Vereinsbank Laar.


14.11.1984 - Rheinische Post

 

Laarer Bürgervereinigung

Bäume am Rheindeich

 

Die Mitglieder der Laarer Bürgervereinigung wollen erneut einen Beitrag zur Verschönerung ihres Stadtteils leisten. Am kommenden Samstag, 11. November, treffen sie sich um 10 Uhr am Floragarten an der Deichstraße. Von dort aus geht es ins Rhein-Vorland, wo an diesem Tag zahlreiche Bäume gepflanzt werden sollen. Wer keinen Spaten besitzt, kann trotzdem aktiv bei dieser Pflanzaktion mitmachen. Die Bürgervereinigung hält ausreichend Schüppen bereit.

 

Bereits im Frühjahr diesen Jahres hatte die Bürgervereinigung eine Pflanzaktion am Rheindeich durchgeführt. Sie hatte sich damit selbst ein Geschenk zum 110jährigen Bestehen gemacht. Auch wenn die Finanzierung der Pflanzaktion am Wochenende gesichert ist, so ist die Vereinigung auch weiterhin an Spenden für Bäume interessiert. Denn in Laar, so meinen engagierte Bürger des Stadtteils, gibt es noch zahlreiche Stellen, die begrünt werden könnten. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann eine Spende auf die Konten bei der Stadtsparkasse Laar oder bei der Vereinsbank Laar überweisen.


19.11.1984 - Rheinische Post - Stephan Grühsem

 

Wieder Pflanzaktion der Bürgervereinigung

Bäume am Deich

 

110 junge Bäume hatte der Bürgerverein Laar zu Beginn des Jahres auf der Rasenfläche entlang des Rheindeiches angepflanzt. Da feierte der Bürgerverein nämlich sein 110jähriges Bestehen und trug anlässlich des Jubiläums mit der Baumpflanz-Aktion zur Begrünung des Deiches bei. Am Samstag morgen trafen sich die engagierten Helferinnen und Helfer des Bürgervereins erneut am Deich, um — in Gummistiefeln und mit Spaten „bewaffnet" — weitere 70 Bäume und Sträucher einzupflanzen. „Nachdem die erste Aktion so viel Anklang gefunden hatte, fiel der Entschluss, weitere Pflanzen anzuschaffen, nicht schwer", erklärte Vorsitzender Theo Barkowski. Er und die Mitglieder des Bürgervereins halfen tatkräftig mit, Platanen, Eschen und Vogelkirschen in die Erde zu pflanzen. Dass dies nicht immer ganz einfach war, dafür sorgten die harten Kiesschichten unter der Grasnarbe, die zur Uferbefestigung gehören. Oftmals mussten die Helfer mit der Spitzhacke nachhelfen, um den widerspenstigen Untergrund aufzulockern.

 

Rund 2600 Mark stellte der Bürgerverein für die Begrünung des Deiches bereit. Wertvolle Hilfe erhielten die Mitglieder von Mitarbeitern des Grünflächenamtes, die zuvor bereits einen Großteil der Pflanzlöcher gegraben hatten und für die An- und Abfahrt der Bäume und Sträucher sorgten. Auch Hans-Georg Michael, Vorsitzender des Verbandes Duisburger Bürgervereine, stattete den fleißigen „Gärtnern" einen Besuch ab. Eine Überraschung hielten die Laarer für den ebenfalls 110 Jahre alten Bürgerverein in Wanheimerort bereit: Sie schenkten ihren „Kollegen" einen Baum, den eine Abordnung an der Düsseldorfer Straße einpflanzte.