News 2016 - Nachrichten aus Laar


08.01.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Bodo Malsch

Verein setzt auf handgemachten Karneval

Die Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Laar, die alljährlich an drei aufeinander folgenden Tagen (von Altweiber bis Karnevalssamstag) in der Festhalle an der Erzstraße 10 stattfinden, sind in mancherlei Hinsicht bemerkenswert. Und das nicht nur wegen der guten Stimmung und der familiären Atmosphäre, sondern vor allem deshalb, weil das Programm traditionell fast vollständig von Vereinsmitgliedern gestaltet wird. „Karneval aus den eigenen Reihen hat sich durch unsere ganze Geschichte gezogen“, sagt der 1. Geschäftsführer Michael Zeyen nicht ohne Stolz.

Schließlich begann es mit den närrischen Ambitionen der katholischen Jugend von St. Ewaldi. Im Gemeinde-Karneval wurde alles selbst gemacht. Und daran hat sich auch nach dem Entschluss zur Gründung eines Karnevalsvereins, als die erste Laarer Garde vor 66 Jahren noch in schwarzen Anzügen und mit einer Papiermütze auf dem Kopf einmarschierte, kaum etwas geändert.

Alles aus den eigenen Reihen

Heute haben die 160 Mitglieder, von denen gut ein Drittel aktiv ist, alles in ihren Reihen, was das Karnevalistenherz begehrt: einen Fanfarenzug, die Hausband „Die Kaktusspatzen“, eine Kindertanzgarde und das Männerballett „Deichelfen“. Der frühere langjährige Geschäftsführer Christian Barra macht nicht nur als pointensicherer Redner, sondern auch im Abendkleid eine gute Figur. Und auch jüngere Mitglieder, wie den 18-jährigen Robin und die 27-jährige Jenny, zieht es in die Bütt.

In der Jubiläumssession, und darauf ist man in Laar ebenfalls reichlich stolz, wird auch der halbe Hofstaat des Kinderprinzenpaares vom Verein gestellt: Hofmarschall David (12) und Page Celina (10), die gemeinsam mit Prinz Nico II. und Prinzessin Emma I.die Bühnen der Duisburger Säle erobern, tragen sonst die Farben Rot und Gold. Und obwohl die Geschwister beide noch jung an Jahren sind, haben sie als Prolog-Sprecher und als Tänzerin schon viel närrische Erfahrung in Laar gesammelt.

Wie es kurz nach der Vereinsgründung zur Wahl der Farben Rot-Gold kam, weiß Gründungsmitglied Klaus Meier nicht mehr zu sagen. Vielleicht habe man einfach eine Kombination genommen, die damals kein anderer Verein hatte, mutmaßt er. Was es mit der Wappenfigur, dem Kaktus, auf sich hat, kann er dafür ganz genau erklären: „Am Laarer Markt stand früher eine Bedürfnisanstalt. Und die Laarer sagten auf Platt: Ich gon nach em Kackhus.“ Aus dem „Kackhus“ sei im Laufe der Jahre – aus Scham oder wegen mangelnder Dialektkenntnisse – ein „Kaktus“ geworden. Dass der zum stolzen Symbol wurde, macht wohl hinreichend klar, dass die Laarer Humor haben und bodenständig geblieben sind.

Von heiler Welt kann in dem Verein im Duisburger Norden aber nicht die Rede sein. Der Stadtteil hat viele soziale Probleme. „Viele Mitglieder sind aus Laar weggezogen“, beklagt Michael Zeyen. Trotzdem wolle man im Stadtteil bleiben, sieht wenig Alternativen zur Festhalle, die nur eine Schul-Turnhalle ist und in der Metalldiebe vor zwei Jahren beinahe für einen Totalausfall zweier Veranstaltungen gesorgt hätten, als sie zwischen zwei Sitzungen die Wasserleitungen klauten.

Im Jubiläumsjahr wollen die Rot-Goldenen ihr Publikum übrigens nicht nur mit ihrem hochwertigen handgemachten Karneval, sondern auch mit zusätzlichen Attraktionen verwöhnen. So haben sie für ihre Sitzungen unter anderem den „Kölner Landmetzger“ Mac Kalenbach, Harrys Crazy Show und das Reiterkorps Jan van Werth engagiert, das am Karnevalssamstag mit 120 Mann aufmarschieren will.


27.02.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Hubert Wolf

Hochburg der Schulden

Der Markt in Duisburg-Laar heißt dienstags Iris Heck. Sie ist die einzige, die dann verkauft, dafür aber alles: Obst und Gemüse, Käse und Milch, Fleisch, Honig, Eintopf. „Die Märkte gehen leider kaputt“, sagt die Händlerin – die Märkte und mehr. Wie zum Beweis steht da gerade Dietrich Rahm, ein liebenswerter älterer Herr, der sich sein Leben lang in Laar eingesetzt hat und Dinge über den Marktplatz erzählt, dass einem beim Rundblick in jeder Hinsicht schwindelig wird: der Hochbunker ungenutzt, die große Gaststätte heute eine Tagespflege, das Eckhaus mit 20 Wohnungen leer, der alte Konsum heute die Awo, die Sparkasse nächstes Jahr weg. Laar hat dann gar keine Bank mehr. „Noch nicht mal einen Getränkemarkt.“

Laar ist auf dem Weg von Duisburg nach Marxloh. „Laar am Rhein“ schreibt die Bürgervereinigung und malt damit teilweise falsche Bilder in die Köpfe.

„Müll, Leerstand, Belästigung, damit ist jetzt Schluss“

Denn in Duisburg, der deutschen Stadt über 400 000 Einwohnern mit der höchsten privaten Überschuldung (16 Prozent), ist Laar/Ruhrort die Gegend mit der besonders höchsten: 26,52 Prozent ermittelte die Auskunftei „Creditreform“. Nach ihrer Zählung und Definition könne damit mehr als jeder vierte Bewohner „die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen . . . über einen längeren Zeitraum nicht erfüllen“. Und so schön der Stadtteil am Rheindeich auch aussieht und in den Niederrhein schaut, so ruhig seine Straßen sind – auf der anderen Seite, an der Friedrich-Ebert-, der Durchgangsstraße, herrschen Leerstand, Verfall und Verlustgefühle.

Auf einer Karte im Büro der Stadtteilmanagerin Anke Gorres ist der leere Markt ein rot umrandetes Fördergebiet, wie etliche andere Flächen in Laar auch. Acht Millionen Euro und fünf Jahre hat sie, um Laar unter die Arme zu greifen. Fassadenprogramm. Spielplatzerneuerung. Abriss von Schrottimmobilien. Wohnungen schaffen.

„Müll, Belästigung, Leerstand, Kaputtmachen, damit ist jetzt Schluss“, predigt die Frau, die einschlägige Erfahrung aus Marxloh mitbringt, den Laarern, die noch kämpfen können. Doch sie kennt auch die Begrenztheit öffentlicher Förderung. „Für Einzelhandel an der Friedrich-Ebert-Straße ist der Zug abgefahren. Da funktioniert nur noch Wohnen“, sagt sie. Und schildert Fälle verzweifelter Hausbesitzer, die nicht rechtzeitig verkauften: Heute kriegen sie keinen vernünftigen Preis mehr für ihr Haus und keinen Mieter fürs Ladenlokal. Spötter beschreiben Gorres’ engagierten Einsatz, den der ganzen „Entwicklungsgesellschaft Duisburg“ für Laar, als „Palliativmedizin“: schmerzstillende Begleitung zum Tode.

Früher war das die Kaiserstraße, später die Adolf-Hitler-Straße, dann wieder Friedrich-Ebert-: die Prachtstraße also. Heute halten sich noch sechs, sieben Ladenlokale, doch selbst die Schaufenster der türkischen Supermärkte sind verklebt, der Abriss von Schrottimmobilien stockt; nur selten kommt jemand des Weges, und kaum mal hält ein Auto. Die Politesse tut aber weiter ihre nichtsnutzige Pflicht.

Alexander Elbers weiß, was zu hohe private Überschuldung mit Orten macht. „Die Kaufkraft sinkt natürlich“, sagt der Fachreferent für Schuldnerberatung beim „Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW“. „Und Menschen ziehen sich zurück. Wenig zur Verfügung heißt: wenig Leben da.“ Tatsächlich ist Laar auffällig ruhig.

Aber natürlich kam vieles zusammen beim Abstieg. Die Umgehungsstraße, die die Friedrich-Ebert-Straße totberuhigt hat. Zigtausend Arbeitsplätze auf der Hütte, die nicht mehr da sind. Libanesische Clans, die sich breit machten. Auswärtige Supermärkte. „Für Kleidung oder Schuhe muss ich nach Meiderich fahren“, sagt Marktfrau Iris Heck. Ansonsten sei der Ort „eigentlich doch schön“.

Viele Eltern bringen ihre Kinder auf der anderen Rheinseite zur Schule

Dass die Straßenbahn nicht mehr nach Laar kommt, ist Zufall: Sie hält kurz davor und entlässt ihre Fahrgäste in den Ersatzverkehr der Busse. Vorbei an der geschlossenen Hauptschule geht es dann. Und der Grundschule, die noch da ist und um halb eins fröhlich krähende Kinder entlässt. Freilich brächten viele deutsche Eltern ihre Kinder lieber nach Baerl, sie hätten wegen der ausländischen Mädchen und Jungen Angst um das Deutsch ihres Nachwuchses, erzählt Dietrich Rahm; der Mann, der den Marktplatz erklärte und die Kleiderkammer leitet. Baerls Überschuldungsquote: 5,68 Prozent. Baerl liegt auf der anderen Rheinseite. In einer anderen Welt.


03.03.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Wohnumfeldverbesserung

Häuserabriss in Duisburg-Laar ins Stocken geraten
Verschiedene Gründe: Abbruchunternehmer nicht mehr vor Ort, technische Probleme und Eigentümer, die nicht verkaufen wollen.

Die Abbrucharbeiten an der Friedrich-Ebert-Straße sind ins Stocken geraten. „Warum geht es nicht weiter?“, fragen sich etliche Bürger im Ortsteil. Abgerissen sind inzwischen das ehemalige Kino an der Thomasstraße 3a und die Häuser Friedrich-Ebert-Straße 113 sowie 115. Antworten bekamen die Bürger bisher nicht, dafür brodelt die Gerüchteküche. Die einen sprechen von „Problemen mit dem Abbruchunternehmer“, andere von Schwierigkeiten technischer Art. Klar ist indes: Drei Hauseigentümer haben ihren Grund und Boden bislang nicht an die Stadt verkauft. Sie wollen bleiben – es sei denn, man macht ihnen lukrative Kaufangebote. Die seien bis dato aber ausgeblieben, heißt es. Somit ist das ganze „Mini-Grüngürtel-Projekt“ in Frage gestellt.

Bekanntlich wollen Stadt und Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) den gesamten Gebäudebestand zwischen Thomasstraße (einschließlich des Mehrfamilienhauses sowie der Dönerbude) und der Franklinstraße verschwinden lassen, um Platz für eine Grünanlage zu schaffen. Diese Idee wurde dem Land als Geldgeber vorgetragen – und genau dafür gibt es Zuschüsse. Laut Antrag sind gut 1,1 Millionen Euro für den Ankauf aller Häuser eingeplant. Zu wenig, wie sich zeigt. Denn: Drei Hauseigentümer sind nach Informationen unserer Zeitung nicht bereit, ihre Gebäude für „kleines Geld“ abzugeben.

Was die Verwaltung offenbar fuchst. Denn so kann sie ihre Abrisspläne nicht in die Tat umsetzen – und riskiert, eventuell Landeszuschüsse zurückzahlen zu müssen, wenn die Pläne nicht vollständig realisiert werden, wie Stadtteilmanagerin Anke Gorres (EG DU) durchblicken lässt. Ein Enteignungsverfahren wäre denkbar, heißt es. Allerdings dauert das in der Regel viele Jahre. Die Zeit hat die Stadt aber nicht, denn das Wohnumfeld-Verbesserungsprojekt für Laar endet 2018/2019.

Außerdem gibt es nach bisherigen Erkenntnissen echte Probleme mit zwei Häusern, wenn sie stehen bleiben sollen. Eines ist direkt ans Nachbargebäude gesetzt worden, ohne eigene Außenmauer. Dieses Gebäude (Nr. 109) müsste aufwendig an der Giebelseite abgestützt werden, wenn der Rest von Haus Nummer 111 weggenommen würde, räumte Anke Gorres ein.
Standsicherheit gefährdet

Ein noch größeres Problem könnte es mit Haus Nummer 107 geben. Der Eigentümer berichtete, dass sein Bauwerk mit dem links daneben (Nr. 105) eine Einheit bilde. Die Stadt, Eigentümerin der Nummer 105, könne ihren Teil also gar nicht abreißen, weil dann die Standsicherheits seines Gebäudes nicht mehr gegeben sei. Der Laarer hat die 107 vor rund 30 Jahren erworben und zu seinem Zuhause gemacht, von dem er sich am liebsten gar nicht trennen will.

ABRISS
Bürger haben andere Interessen als die Stadt

Der Runde Tisch Laar, der sich für Bürgerinteressen einsetzt, kann laut Huberta Terlinden (Vorsitzende) nachvollziehen, dass einzelne Personen ihre Häuser nicht verkaufen wollen. „Man kann die Leute ja nicht zwingen wegzuziehen.“

Die Stadt sagt, sie wolle mit den Hauseigentümern weiter über den Preis verhandeln.


04.03.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Deichstraße

Einheitliche Fassaden am Deich in Laar kein Thema mehr
Hauseigentümer wollen dem Vernehmen nach keine einheitliche Farbgestaltung. Probleme mit der Aufwertung des Deiches als Freizeitfläche.

Die Häuser an der Laarer Deichstraße sollen nun doch nicht einheitlich farblich gestaltet werden, wie vor rund einem dreiviertel Jahr vorgeschlagen worden war.

Angedacht werde derzeit, so Stadtteilmanagerin Anke Gorres (EG DU), Häuserblöcke zusammenzufassen und einheitlich anzustreichen. „Komplett weiß“, wie seinerzeit ins Gespräch gebracht, sollen die Fassaden nicht werden. Dafür können sich die 35 Hauseigentümer dem Vernehmen nach nicht erwärmen.

Bunt, mit Regenbogenfarben, soll die Front zum Rhein hin allerdings auch nicht werden. Diese Idee wurde schon Mitte 2015 begraben. Begründung: Es müsse nur ein Hauseigentümer nicht mitmachen – und schon sei das Konzept geplatzt.

Die Hauseigentümer will man durch finanzielle Anreize für diese Aktion gewinnen. Die Deichstraße gilt als Visitenkarte des Ortsteils, weil sie vom Deich aus komplett sichtbar ist.

Die Deichgestaltung, auch ein Projekt zur Wohnumfeldverbesserung in Laar, hängt weiterhin in der Luft. Da das Schutzbauwerk in wenigen Jahren saniert werden muss, können die behindertengerechten Aufgänge von der Deichstraße aus (erst einmal) nicht gebaut werden. Die EG DU prüft nun, ob wenigstens das „Deichvorland“ zum Fluss hin aufgewertet werden kann.


13.03.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Christian Balke

Bezirksvertretung

Ein „Wuffi-Bag“ reicht für Laar

Der Runde Tisch wollte fünf Spender für Hundekot-Beutel. Jetzt gibt es nur einen.

Im Jahre 2012 war es, da suchte die Redaktion dieser Zeitung gemeinsam mit den Wirtschaftsbetrieben einen einprägsamen Namen für „Hundekotbeutel-Spender“, die im Stadtgebiet anzubringen waren.

Trotz durchaus treffender Vorschläge wie „Kacksack-Tanke“, setzte sich damals der Vorschlag durch, doch künftig von „Wuffi-Bag-Spendern“ zu sprechen.

Fünf derselben wollte der Runde Tisch Laar jetzt von der Bezirksvertretung finanziert bekommen. Der Antrag lautete auf 1500 Euro aus den Haushaltsmitteln „Pflege des Ortsbildes 2016“.

Die Bezirksvertretung entschied sich, ein Fünftel der Summe zur Verfügung zu stellen. Für 300 Euro soll ein „Wuffi-Bag-Spender“ in einer Laarer Grünanlage angebracht werden. Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann sieht die Beutelhalter ohnehin skeptisch: „Der eine auf der Von-der-Mark-Straße ist häufig leer, da werden einfach die Tüten rausgezupft.“


02.04.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Laar: Pläne zur Umgestaltung liegen aus
Theo-Barkowski-Platz soll sich verändern

Im Oktober 2015 haben Kinder und Erwachsene im Ort in verschiedenen Beteiligungs-Workshops zahlreiche Ideen zur Neu- und Umgestaltung des Theo-Barkowski-Platzes und des nahe gelegenen Spielplatzes entwickelt. Diese Vorschläge wurden so weit wie möglich durch die beauftragten Planer und die Entwicklungsgesellschaft Duisburg in die Planungen für die "neue Mitte" des Ortsteils aufgenommen.

Das Ergebnis der umfangreichen Bürgerbeteiligung ist nun zu den üblichen Öffnungszeiten (montags bis freitags zwischen 9 bis 15 Uhr) für alle Interessierten im Stadtteilbüro Laar an der Friedrich-Ebert-Straße 83 zu sehen. Am Dienstag, 12. April, von 15 bis 18 Uhr sowie am Mittwoch, 13. April, von 10 Uhr bis 13 Uhr, stehen die Landschaftsarchitekten Claudia Christensen (EG DU) und Joachim Reck (Büro Stiel + Blüte) sowie Miriam Kulassek-Metz (Wirtschaftsbetriebe Duisburg) und Doris Grüning von der EG DU für etwaige Fragen und Anregungen vor Ort zum Gespräch zur Verfügung.


15.04.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Laarer Umzug ist gefährdet

Schlechte Nachrichten aus Berlin musste Jürgen Dietz, Betriebsleiter von Duisburg-Sport, am Donnerstag im für seinen Eigenbetrieb zuständigen Betriebsausschuss verkünden. Die erhoffte Förderung zur Modernisierung der Anlage an der Vogelwiese in Laar in Höhe von 1,6 Millionen Euro wird nicht erfolgen – die Stadt hatte bei der Verteilung der Gelder aus dem Bundesprojekt zur Sanierung kommunaler Einrichtungen das Nachsehen.

„Das Projekt hat ein Volumen von 73 Millionen Euro und war hoffnungslos überzeichnet. Wir sind schlichtweg nicht zum Zug gekommen“, so Dietz. Damit steht hinter dem Umzug des SV Laar 21 auf die zur Modernisierung vorgesehene Anlage des VfvB Ruhrort/Laar ein dickes Fragezeichen. Der Platz des SV sollte aufgegeben werden; geplant war, dass sich beide Klubs einen Kunstrasen teilen, den es nun erst einmal nicht geben wird. Dietz hofft, aus anderen Quellen an Gelder zu kommen, um den Zusammenzug, an dessen Ende eine Fusion stehen sollte, noch realisieren zu können. Nicht betroffen ist die Umsiedlung des TSV Bruckhausen, die aus anderen Töpfen finanziert wird. ...


22.04.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Laarer Schützenfest steigt Anfang Mai

Das erste Schützenfest im Duisburger Norden ist traditionell das Laarer Schützen- und Volksfest. In diesem Jahr feiert der Traditionsverein vom 6. bis 8. Mai. Im Vorfeld werden die Laarer Straßen mit den vereinseigenen Wimpelketten und Fahnen dekoriert, um dem Stadtteil das herannahende Schützenfest anzuzeigen.

Auch die Königsresidenz auf der Zwinglistraße erhält ihre Dekoration und ist weithin erkennbar. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitagabend um 17 Uhr mit dem Besuch der Heiligen Messe in der Laarer Kirche St. Ewaldi. Danach holen die Schützen den amtierenden Schützenkönig Heinz Uldrich sowie den Prinzen Maurice Rapp­hahn ab, bevor sich der Festzug in Richtung Wohndorf Laar in Bewegung setzt.

Gegen 19 Uhr erfolgt der Besuch des Laarer Wohndorfs, wobei den Bewohnern ein musikalischer Gruß des „Tambourcorps der Schützenbruderschaft“ und der „Original Niederrhein-Musikanten“ überbracht wird. Der Abend geht dann als „Königsehrenabend“ weiter – bei Tanz und guter Laune. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei.

Der Samstagmorgen steht im Zeichen der Schießwettbewerbe. Gegen 10.45 Uhr geht es vom Lokal „Zur Flora“ zur Festhalle der Schule an der Erzstraße, in der der neue Schützenkönig und der neue Prinz durch das traditionelle Vogelschießen ermittelt werden. Am Samstagabend steigt der „3. Laarer Abend“. Eintrittskarten für den Abend sind an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 13 Euro erhältlich.

Am 8. Mai feiern die Grünröcke ab 15.30 Uhr weiter, abends folgt der Krönungsball (21 Uhr).


11.05.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Problem

Zwei Kindergärten in Duisburg-Laar werden geschlossen

Weil in absehbarer Zeit zwei Kindergärten in Laar schließen, müssen einige Kinder eventuell im Nachbarortsteil untergebracht werden.

Laarer Eltern befürchten, dass für ihren Nachwuchs im Kindergartenalter in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen werden. Hintergrund: Die städtische Einrichtung an der Friesenstraße 10 wird schon in diesem Sommer geschlossen, die katholische an der Ewaldistraße 2018/2019.

Am Ende bleibt nur noch der städtische Kindergarten an der Ewaldistraße 11 – aber der bietet nicht genug Raum für alle Kinder aus dem Stadtteil. Etwa 20 Plätze fehlen nach Informationen unserer Zeitung. Wo diese Kinder unterkommen können, ist bislang offen. Gemunkelt wird, dass man ihnen Plätze in Beeckerwerth anbieten will. Das hieße: Die Eltern müssten einen Fahrdienst einrichten, denn zu Fuß wird die mindestens einen bis zwei Kilometer lange Strecke (abhängig vom Wohnort in Laar) für die Kleinen kaum täglich zweimal zu schaffen sein.

Der Kindergarten an der Friesenstraße müsste umgebaut werden, um auch U3-Kinder aufnehmen zu können. Diese Kosten will sich die Stadt nicht aufhalsen, deshalb soll die Betreuung an der Ewaldistraße konzentriert werden.

Die katholische Pfarrei St. Michael, zu der Ewaldi gehört, ist außen vor. Sie hat den Kindergarten längst an den Kita-Zweckverband des Bistums Essen abgegeben. Der Zweckverband sorgt für die Betreibung katholischer Kitas. Dessen Verwaltungsrat hat im Februar dieses Jahres beschlossen, sich aus Kostengründen von zehn der 270 Kindertageseinrichtungen im Bistum zu trennen. Dazu gehört auch die von Ewaldi.

Stadt Duisburg sucht das Gespräch

„Der Kita-Zweckverband ist als kirchlicher Träger gegenüber anderen freien Trägern im Nachteil“, erklärte damals Peter Wenzel, Geschäftsführer des Zweckverbands im Bistum Essen. Seine Einrichtung müsse zwölf Prozent der Kosten selbst zahlen. Andere Träger würden mit neun, teilweise gar nur mit vier Prozent zur Kasse gebeten.

Fürs Personal werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben und spontane Kindergarten-Schließungen gebe es auch nicht. Stattdessen lässt man die Einrichtungen auslaufen, indem keine Neuaufnahmen mehr möglich sind. Deshalb läuft Ewaldi 2018/2019 aus.

Im Ortsteil wundert man sich, dass die katholische Kirche ihre Einrichtung komplett aufgibt. Es gebe ja schließlich eine soziale Aufgabe zu erfüllen.

Die Stadt Duisburg will Ende Mai „ein Gespräch mit dem Träger der Einrichtung“ führen. Die Stadt werde zudem „selbstverständlich dafür Sorge tragen, dass der Rechtsanspruch auf Betreuung auch in Laar gesichert bleibt“.


21.05.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Abriss
Schandfleck in Duisburg-Laar wird in Kürze geräumt

Die verwahrloste Fläche an der Friedrich-Ebert-Straße wird Ende Mai/Anfang Juni für eine Zwischennutzung hergerichtet. Der weitere Abriss ist offen.

Ein Schandfleck ist die Ecke Friedrich-Ebert-/Thomasstraße am nordöstlichen Rande von Laar seit Jahren. Daran hat sich auch nichts geändert, nachdem die zwei Schrottimmobilien Nr. 113 und 115 abgerissen worden sind. Denn: Die Fläche wurde als Trümmergrundstück zurückgelassen – die Abbruchfirma verschwand laut Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) über Nacht auf Nimmerwiedersehen. Das war um den Jahreswechsel 2015/2016.

„Am 30. Mai gehen die Arbeiten mit einer anderen Firma weiter“, verspricht Heiner Maschke, Geschäftsführer der EG DU. Womit er sagen will: Das verwahrlost hinterlassene und inzwischen auch teilweise zugemüllte Gelände, wo die beiden Häuser standen, wird erst einmal aufgeräumt und für eine Zwischennutzung hergerichtet. Wie die Fläche genutzt werden soll, ist noch offen. Über kurz oder lang soll dort bekanntlich eine Grünanlage entstehen.

Geplant ist, die ganze Häuserzeile auf der westlichen Seite der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Thomas- und Franklinstraße abzureißen, eventuell sogar noch das an der Thomasstraße gelegene Wohn- und Geschäftshaus samt Imbiss.

Allerdings spielen drei Eigentümer nach unseren Informationen bislang nicht mit. Damit könnte das Großprojekt zu einer Kleinmaßnahme werden. Maschke will die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, dass zumindest der Gebäuderiegel an der Friedrich-Ebert-Straße komplett abgerissen werden kann. „Die Kaufverhandlungen laufen“, sagte er jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwei weitere Häuser, die in der Zeile stehen, gehören bereits der Stadt. Es handelt sich um die Hausnummer 111 und die Nummer 105 (das ehemalige Gasthaus zur Post), beide sind seit langem unbewohnt.

Fristen einhalten

Die beiden dazwischen liegenden Gebäude (107, 109) sind noch bewohnt. Der Eigentümer der Nr. 107 hatte im März gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass er nur bereit sei zu verkaufen, „wenn der Preis stimmt“. Bislang habe die Stadt aber kein gutes Angebot gemacht. Und er berichtete, dass sein Gebäude eigentlich ein Teil des alten Gasthauses sei, mit gemeinsamen Mauern. Er ist sich sicher: Würde die Gaststätte abgerissen, wäre die Standsicherheit seines Baus gefährdet.

Das ist auf der anderen Seite der Fall: Der kleine Anbau, der an die 109 angrenzt, hat statische Bedeutung für den Nachbarn. Deshalb wurde der Abbruch dieses Hauses auch im vergangenen Winter gestoppt.

Und warum gingen nicht einmal die Aufräumarbeiten auf dem bereits freigeräumten Gelände weiter? Wenn eine Firma plötzlich verschwinde, könne der Auftraggeber, in diesem Fall die Entwicklungsgesellschaft, nicht ohne Einhaltung von Fristen ein anderes Unternehmen anheuern, so Maschke. Man müsse der alten Firma erst die Chance geben, weiter zu machen, sagt der EG-DU-Geschäftsführer. Ansonsten könnte es rechtliche Probleme geben, die auch Kosten verursachten.


01.06.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Aufräumarbeiten im Abrissgebiet Duisburg-Laar haben begonnen

Nachdem alle rechtlichen Fristen abgelaufen sind, hat nun eine andere Firma den Auftrag erhalten, das Chaos auf der Abrissfläche zu beseitigen.

Die „Aufräumarbeiten“ auf dem Abrissgelände im Bereich Friedrich-Ebert-/Thomasstraße am Rande von Laar haben begonnen.

Nach monatelanger Pause auf der Baustelle will die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) nun für ordentliche Verhältnisse sorgen. Denn bislang war die Fläche, auf der die Häuser mit den Nummern 113 und 115 standen, sehr verwahrlost.

Wie berichtet, war das alte Abbruchunternehmen, das die Gebäude und den Schutt entsorgen sollte, um den Jahreswechsel 2015/2016 über Nacht verschwunden. Der EG DU waren aus rechtlichen Gründen lange die Hände gebunden. „Erst nach Ablauf von Fristen konnte eine andere Firma den Auftrag zur Weiterarbeit erhalten“, sagte EG DU-Geschäftsführer Heiner Maschke kürzlich im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Gelände war zwar eingezäunt, allerdings türmen sich im Hinterland (Nähe Verbrauchermarkt an der Thomasstraße) Berge von Schutt. Üblicherweise werden die verschiedenen Materialien sofort beim Abbruch getrennt, damit sie sortenrein und damit preisgünstiger entsorgt werden können.

Die Zeit drängt

Das aber war nicht der Fall. Und so hat die Abbruch- und Entsorgungsfirma, die den Job jetzt übernimmt, die undankbare Aufgabe, erst einmal alles fein säuberlich zu trennen. Am Dienstag konnte man beobachten, wie der Bagger mit einer Art „Kneifzange“ kleine Stückchen Asphalt aus dem Trümmerhaufen fischte und sie zum Abtransport auf die Seite legte. Auch Metall war schon herausgepickt.

Wie lange die Arbeiten dauern werden, lässt sich derzeit nicht sagen. Klar ist nur: Die Sortierarbeiten sind sehr aufwendig.

Anschließend soll die Fläche begrünt werden. Ob sofort komplett, ist nicht bekannt. Die EG DU will bekanntlich noch weitere Häuser abreißen, am liebsten den ganzen Block an der Friedrich-Ebert-Straße zwischen den Einmündungen Thomas- und Franklinstraße.

Das könnte aber scheitern, wenn die Eigentümer der Häuser 107 und 109 ihre Gebäude nicht aufgeben. Das Preisangebot der Stadt ist dem Anschein nach zu gering. Viel Zeit hat die EG DU nicht: Die gesamte Maßnahme muss wegen der Zuschüsse bis 2018/2019 abgeschlossen werden.


Juli 2016 - Der Meidericher

AWO-Integration zeigt Stadtteil-Doku aus der Perspektive von libanesischen Jugendlichen
Leben in Laar

Wie erleben libanesische Jugendliche ihre Heimat Laar? Was versprechen sie sich von Zukunft und wie bereiten sie sich darauf vor? Ein Film der AWO-Integration gibt Antwort auf diese Fragen.

Spannend dabei: Das professionell gemachte Video erzählt seine „Geschichte(n)" aus der Perspektive von libanesischen Jugendlichen. Am Mittwoch, 6. Juli 2016, ist der Film im Ewaldi-Haus auf der Apostelstraße in Laar um 17.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

„Heimat - Zukunft - Freizeit" , dieser Dreiklang beschreibt, was das Video „Einblicke in die Lebenswelt geduldeter Jugendlicher in Duisburg-Laar" vor Augen führt. Bereits 2011 hatte die AWO-Integration das Filmprojekt initiiert. Amal Kassem, Leiterin der Familienhilfe „Sofort vor Ort", stellt das Video jetzt noch einmal der Öffentlichkeit vor. Aus gutem Grund: „In Gesprächen mit Kooperationspartnern und vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern war der Film immer wieder Thema. Gerade weil er aus Sicht der Jugendlichen zeigt, was in Laar passiert."

Für die Hauptdarsteller, die sich bei der Vorführung im Ewaldi-Haus wiedersehen, bedeutet dies zugleich ein Abgleich: Haben sich die Erwartungen erfüllt? Hat sich ihre Lage verändert? „Damals waren sie Jugendliche, jetzt sind sie junge Erwachsene mit einer eigenen Sicht auf ihr Leben und ihre Zukunftschancen", beschreibt Amal Kassem. Gemeinsam mit ihrem Team wird sie nach dem Film die Diskussion über das Leben im Stadtteil, über Vorurteile und tatsächliche Probleme führen.

Gedreht wurde der Film nicht nur vom Profi, sondern auch von den Jugendlichen selbst. So entstanden sehr unmittelbare und unverstellte Aufnahmen. Durch den Schnitt und die Nachbearbeitung wurden diese Eindrücke zu einem Zeitdokument verdichtet. „Wir sind gespannt auf die Reaktionen des Publikums und hoffen über den Film miteinander ins Gespräch zu kommen" so Amal Kassem.


08.07.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Libanesen in Duisburg-Laar leben ohne Perspektive
Awo Integration hat die Bewohner des Ortsteils zusammengebracht. Deutsche waren schockiert, als sie erfuhren, wie schlecht die Lebensumstände sind.

Premiere in Laar: Jahrzehntelang haben Deutsche und Libanesen im Ortsteil in der Regel nur übereinander gesprochen. Aber nur seltenst miteinander. Der Awo Integration ist gelungen, die Menschen zusammenzubringen. Am Mittwochabend hatte sie ins Ewaldi-Haus eingeladen, um dort zum einen einen Film vorzustellen, den libanesische Jugendliche aus Laar im Winter 2011/2012 gedreht hatten. Zum anderen, um die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen.

Der Geschäftsführer der Awo Integration, Karl-August Schwarthans, war erstaunt, wie viele Menschen gekommen waren. Rund 60 hatten sich im Gemeindehaus eingefunden. Deutsche, Türken, Libanesen.

Zunächst schauten sich alle gemeinsam den knapp 30-minütigen, dreiteiligen Film an. Er gab „Einblicke in die Lebenswelt geduldeter Jugendlicher in Duisburg-Laar“. Kein einfaches, kein schönes, kein abwechslungsreiches Leben – und vor allem keines mit Perspektive. Den Jugendlichen fehlt Bildung, ihnen fehlen Freizeitangebote. Ihnen fehlt die Möglichkeit, einen Beruf zu ergreifen. Und das alles, weil sie alle drei Monate zum Amt müssen, um ihre Duldung zu verlängern. „Wir brauchen Pässe. Ohne finden wir keine Arbeit. Wir können nicht mal einen Führerschein machen. Und heiraten geht auch nicht“, schilderten sie ihre Situation. Die Folge: Man lungert herum, wird nicht geachtet, kommt leichter auf krumme Gedanken als Gleichaltrige in normalen Lebensverhältnissen. Die deutschen Gäste im Gemeindehaus waren schockiert. Diese Lebensumstände waren ihnen überwiegend nicht bekannt.

Drei der „Hauptdarsteller“ des Films waren zu der Vorstellung gekommen. Von der Diplom-Sozialpädagogin Amal Kassem, selbst Libanesin, gefragt, was sich an ihren Lebensumständen in den vier Jahren seit den Dreharbeiten geändert hat, kam die ernüchternde Anwort: „Nichts, gar nichts!“ Noch immer hätten sie den Status: geduldet. Noch immer sehen sie keine Chance auf einen Ausbildungsplatz: Wer stelle schon jemanden ein, der eventuell nach drei Monaten abgeschoben werde, fragten sie in die Runde.

Dialog fortsetzen

Insbesondere die libanesischen Frauen waren es, die in der Gesprächsrunde das Wort ergriffen. Die anprangerten, dass nicht mal ihre hier geborenen Kinder automatisch deutsche Pässe bekommen und damit vom normalen gesellschaftlichen Leben abgeschnitten bleiben.

Pater Oliver vom Marxloher Petershof schilderte, wie er es hält. Er habe zwei libanesischen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz gegeben. Man solle nicht soviel reden, „sondern einfach mal machen“ und „die gemeinsame Zukunft gestalten“.

Karl-August Schwarthans will den Dialog in Laar fortsetzen.


DULDUNG
434 Libanesen ohne deutschen Pass

In Duisburg leben 434 Libanesen. 90 sind in Marxloh, 50 in Laar ansässig.

Zudem gibt es 661 Menschen mit libanesischer Abstammung, die einen deutschen Pass besitzen. 128 leben in Marxloh, elf in Laar.

Duldungen werden in der Regel für drei Monate ausgestellt.


Helfen, statt reden – Ein Kommentar von Gregor Herberhold

Ratlosigkeit und Betroffenheit herrschten am Ende unter den Deutschen. Dass die Lebensumstände der geduldeten Libanesen derart schwierig sind, hätte sich niemand vorstellen können.

Hätte man nur viel früher schon mal miteinander, statt übereinander gesprochen. Immerhin: Die Awo hat das Eis geknackt. Das schafft wenigstens etwas Verständnis füreinander, auf lange Sicht hoffentlich auch Vertrauen untereinander.

Jetzt sind beide Bevölkerungsgruppen gefordert, weiter aufeinander zuzugehen. Sonst kann aus dem Samen, der Mittwoch in die Erde gebracht wurde, keine Pflanze werden


22.07.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Stefan Endell

Zehn Standorte für neues Wohnen in Duisburg

Bislang hat sie nur Wohnungen gebaut - jetzt soll sie auch Flächen für Wohnungsbau entwickeln: die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag . Die Zielgruppe: Große Investoren oder private Häuslebauer, die nicht in die überhitzen Immobilien-Märkte wie Düsseldorf & Co. gehen, sondern die in Duisburg bauen wollen.

Für diese Klientel soll schneller, und vor allen Dingen unabhängig vom widrigen kommunalen Haushalt und somit verlässlicher der nötige Grund und Boden erschlossen und baureif gemacht werden. Grundstücke, die seit Jahren beispielsweise mit leergezogenen, ausgemusterten Schulgebäuden blockiert sind. „Warum“, so zitiert Gebag-Chef Wortmeyer eine oft an ihn gerichtete Frage, „gibt es in Duisburg eigentlich keine Baugrundstücke?“

Dieses Defizit soll jetzt mit der neuen Weichenstellung für die kommenden Jahre behoben werden. Wortmeyer: „Wenn wir an der Entwicklung dieser Stadt arbeiten wollen, dann können wir dies nur über Grundstücke tun!“ Aber: Dieses zusätzliche Engagement bedeute nicht, dass deswegen weniger in die Modernisierung des Bestandes investiert werde. Dies seien immerhin 35.000 Mieter in 12.000 Wohnungen. Für die Modernisierung des Bestandes werde jetzt 30 Mio. Euro Zug um Zug in die Hand genommen. Das eine, so lautet seine feste Zusicherung, werde das andere niemals blockieren!

In diese zehn Standorte soll in den kommenden Monaten und Jahren deutlich mehr Dynamik kommen: ...

Laar, Werthstraße 51: Nach Worten von Gebag-Bereichsleiter Uwe Rohde, ein „schwieriger Standort“. Zwei alte Schulgebäude sind schon Teil des Handlungskonzeptes Laar. Hier will die Gebag selber bauen, ein Förderantrag dazu will sie noch in 2016 stellen. Bis 2018 sollen auf einer Fläche von 8.400 m² 40 Mietwohn-Einheiten entstehen. ...


08.08.2016 - WAZ/NRZ Duisburg-Nord - Gregor Herberhold

Serie
Frische Brise auf dem Rheindeich in Duisburg-Beeckerwerth

In diesem Teil unserer Serie „Erholung vor der Haustür“ geht es um den Rheindeich in Laar und Beeckerwerth. Dort kann man frische Luft tanken.

Der Wind bläst ordentlich über den Deich. Das Haar zerzaust, die Jacke wird besser erstmal zugeknöpft: Beim Bummel entlang des Rheins zwischen Laar und Beeckerwerth hat man am Montag einen Vorgeschmack auf den Herbst bekommen. Ein bisschen fühlt man sich wie an der See. Doch auffallend: Möwen sind dieses Mal überhaupt nicht zu sehen. Nur ein paar alte Krähen schweben mühelos in den Winden hin und her – das hat ein bisschen was von Balletttanz in der Luft.

Wie unterschiedlich derselbe Deich doch sein kann: Während in Laar die Wiesen tipptopp gemäht sind und die ganze Landschaft wie ein Park mit etlichen Sitzgelegenheiten wirkt, wuchern im Bereich Beeckerwerth das Gras und die Wildblumen. Gelbes Kreuzkraut, weiße Schafgarbe, blaue Kornblumen, violette Distelblüten und rosafarbene Wicken wiegen sich in der Brise.

Die Aussicht vom Deich ist einfach klasse. Im Südosten erkennt man am Horizont die beiden Ruhrorter Brückentürme (Brücke nach Homberg), das Kraftwerk Hermann Wenzel (Laar/Ruhrort), den „Stadtwerketurm“ (eine der Duisburger Landmarken) und den Flaggenmast auf der Mühlenweide. Schaut man genau in die andere Richtung, erkennt man in der Ferne die Halde Rheinpreußen in Moers mit dem Geleucht (eine überdimensionierte Grubenlampe).
Spielplatz direkt hinterm Deich neben der Rheinklinik

Auf der Höhe von Beeckerwerth kommen wir an einem neuen Spielplatz vorbei, der sich direkt neben der Rheinklinik auf der „Landseite“ befindet. Ein Stück weiter, dort, wo die Haus-Knipp-Straße zum Deich führt, tummeln sich Massen von Schafen auf einer Weide. Die würden wahrscheinlich lieber über die künstlichen Hügel laufen, die den Fluss bei Hochwasser in geregelten Bahnen halten. Die saftigen Gräser und Blumen sind zu verlockend...

Zu beiden Seiten des Deichs entdeckt man mitunter große, runde Gebilde. Das sind Brunnen. Auf der Deichkrone standen bis vor ein paar Jahren noch mächtige Bäume. Jetzt sind nur noch Stümpfe zu sehen, die langsam verrotten. Die mussten zum Schutz des Bauwerks gefällt werden – das Wurzelwerk schädigt den Untergrund. Bei Hochwasser könnte der Damm brechen. Dafür wurden im Hinterland neue Bäume gepflanzt.

Während auffallend gute Luft über den Deich fegt – von den Gerüchen der Schwerindustrie ist überhaupt nichts mehr zu merken – tuckern die Schiffe gemächlich vorbei. Kähne, die schwere Lasten transportieren. Ein friedliches Bild. Hätten wir doch nur eine dickere Jacke angezogen – man könnte sich ins Gras setzen und stundenlang zuschauen.

Zufällig schwimmt gerade ein holländischer Kahn vorbei. Er trägt den Namen „Zwarte Zee“ (Schwarzes Meer). Ob er wohl wirklich dahin unterwegs ist? Irgendwie passt der Name aber zur Situation: Unter dem wolkenverhangenen, düsteren Himmel wirkt der Rhein heute wie ein schwarzer Fluss.

Hinterm Deich raschelt es plötzlich auffallend laut. Die Blätter einer Pappel (auch Espen genannt) bewegen sich wie kleine Fähnchen im Wind. Jetzt ist klar, warum man sagt: Zittern wie Espenlaub.


10.08.2016 - WAZ/NRZ Duisburg-Nord

 

Laar trauert um Helmut Meyer

 

Der SV Laar 21 trauert um Helmut Meyer. Der langjährige Vorsitzende des Vereins von der Vogelwiese verstarb am 21. Juli im Alter von 89 Jahren.

 

Helmut Meyer trat schon im jugendlichen Alter dem SV Laar 21 bei und blieb ihm auch später als Seniorenfußballer treu. Nach seiner aktiven Laufbahn schlug er die Funktionärslaufbahn ein und wurde zunächst Jugendleiter sowie ab 1975 dann als Nachfolger von Matthias Berg, 1. Vorsitzender. Diese Funktion hatte er dann ein Vierteljahrhundert inne.


11.08.2016 - WAZ/NRZ Duisburg-Nord - Gregor Herberhold

Stadtentwicklung
Zarte Farben für die Häuserfassaden in Duisburg-Laar

Hauseigentümer können ab sofort Zuschüsse beantragen, wenn sie bis 2018 ihre Häuser anstreichen wollen. Eine Aktion der Entwicklungsgesellschaft.

In zarten Pastelltönen von ganz sanft grau bis fliederfarben sollen etliche Häuser an der Laarer Deichstraße über kurz oder lang gestrichen werden. Darauf hat sich die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) mit einigen der Hauseigentümer verständigt. Die Gestaltung der Fassaden an der Deichstraße ist der EG DU deshalb so wichtig, weil die Deichstraße als eine Art Visitenkarte des Ortsteils angesehen wird. Wer von Ruhrort oder Homberg in Richtung Laar schaut, dessen Blick fällt unweigerlich auf die „Skyline“ des Ortsteils hinterm Deich. Eine hübsche Ansicht, die aber noch verbessert werden kann – und soll.

Zurück zur „Farbpalette“: Zwölf Töne werden von den Duisburger Fachleuten Rüdiger Freiburg (HMF Malerbedarf) und dem Architekten Gunter Zimmermann empfohlen. „Es handelt sich um Farben, die sehr lange lichtecht sind“, sagt Rüdiger Freiburg. Von den derzeit beliebten „knalligen“ Farben rät er eher ab: „Anfangs sehen sie gut aus, aber nach fünf Jahren verblassen sie oft schon.“ Das sei bei den sanften Tönungen in Verbindung mit hochwertigen Farben nicht der Fall; erst nach 15 bis 20 Jahren stelle sich der Verblassungseffekt ein. Selbst an sonnigen Standorten wie am Rheindeich.

Die neuen Farben, die an dem leerstehenden Haus an der Deichstraße 32 als Muster gestrichen sind, weichen nicht allzu sehr von den Farben ab, die die Hauseigentümer an der Deichstraße in der Vergangenheit ohnehin schon gewählt haben. Dort herrschen bislang sanfte Farben vor.

Die Entwicklungsgesellschaft sponsert den Fassadenanstrich mit maximal 30 Euro pro Quadratmeter. Wobei höchstens 50 Prozent der Gesamtsumme förderungsfähig sind. Das heißt: Wenn der Quadratmeter mehr als 60 Euro kostet (inklusive Vorarbeiten), gibt es maximal 30 Euro als Zuschuss, liegt er darunter, kann die halbe Rechnung erstattet werden. Insgesamt stehen bis 2018 aus dem Förderprogramm 400 000 Euro zur Verfügung.

Ästhetischer Gesamteindruck durch einheitliche Farbwahl

Bislang gibt es an der Deichstraße zwölf Interessenten, einer hat den Antrag auf Förderung eingereicht. Auch im Ortsteil selbst werden Fassadenanstriche gesponsert. 84 Hauseigentümer hätten bislang Interesse bekundet.

Architekt Zimmermann empfiehlt auch dort eine der zwölf ausgewählten Farben. Dadurch werde der Gesamteindruck ästhetischer, das Ortsbild einheitlicher. Wer sich überhaupt nicht mit den sanften Tönen anfreunden kann, darf auch andere wählen – und kann trotzdem den Zuschuss erhalten.

FÖRDERUNG
Das Fassadenprogramm

Das Fassadenprogramm kann von allen Hauseigentümern in Laar in Anspruch genommen werden. Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg steht als Ansprechpartner zur Verfügung (Büro Laar).

Simone Friedrich ist für dieses Programm zuständig, sie ist unter 0203 - 9 94 29 16
erreichbar.


20.09.2016 - WAZ/NRZ Duisburg-Nord - Martin Kleinwächter

 

Schicker Deichpark für Rheinufer in Duisburg-Laar geplant

Entlang des Rheins soll eine Spiel- und Freizeitanlage entstehen. Das Projekt gehört zur Wohnumfeldverbesserung in Duisburg-Laar.

Er ist das Schlüsselprojekt der seit zwei Jahren laufenden Stadter­neuerung in Laar: der Umbau des Deichvorlandes zu einem attraktiven Deichpark. Er soll Laar wieder beliebt machen und auch die dortigen Hauseigentümer und Geschäftsleute zu Investitionen ermutigen. Die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck erklärte sich jetzt damit einverstanden, ohne sich Einzelheiten vorstellen zu lassen. Dafür rieben sich die Bezirksvertreter an der Aussage der Stadtverwaltung, durch die Umgestaltung entstünden am Ende keine höheren Unterhaltungskosten für das Gelände.

Über 1,1 Millionen Euro soll der erste Bauabschnitt kosten. Ein zweiter Bauabschnitt kann sich erst anschließen, wenn der Rheindeich 2025 saniert worden ist. Bis dahin können auch die heutigen Treppen auf den Deich nicht umgestaltet werden. Für diese Bauarbeiten wird zum Deichfuß hin ein zehn Meter breiter Korridor freigelassen.

Fitness, Spiel, Sport und Ruhebereiche

Die Gestaltung des Deichparks ist in drei Veranstaltungen seit Frühjahr 2015 mit Bürgern diskutiert worden. Danach erfolgt der Zugang über die heutigen steilen Rampen, die rund einen Kilometer weit auseinander liegen. Die Grünanlage soll künftig in einzelne Abschnitte für Fitness, Spiel, Sport und Ruhebereiche untergliedert werden. Zwischen ihnen sollen große Rasenflächen angelegt werden. Ungefähr in der Mitte wird eine Platzfläche als zum Rhein hin vorgelagerter Treffpunkt geschaffen. Darauf wäre auch Platz für mobile Gastronomie-Angebote.

Die vorhandenen Wege bleiben in ihrem heutigen Verlauf und mit drei bis fünf Metern Breite erhalten. Allerdings wird das Pflaster mit einer pflegeleichteren und behindertenfreundlichen Asphaltdecke überzogen. Der künftige Deichkronenweg wird mit drei Metern aber fast doppelt so breit wie heute. Er würde nach 2025 zusammen mit der Promenade einen fast 2,5 Kilometer langen Rundweg ergeben.

Zur Promenade gehören künftig Bänke aus vandalismussicherem Stahl, eine Aufstellfläche für Rollstühle und Kinderwagen sowie Fahrradständer. Die Bänke sollen von Hecken eingefasst werden. Im Norden des Deichparks entsteht ein Fitness-Parcours. Auch wird es Platz für einen größeren Spielplatz geben. Grillplätze und Picknick-Tische sind ebenfalls vorgesehen.

Sonnendeck aus Sand und Stahl

Auf dem mit 70 Metern breitesten Teil des Deichparks, nahe dem Eisenbahn-Hafen, wird es unter anderem Fußballtore und ein Beach-Volleyball-Feld geben, ferner auf dem Wendehammer für Pflegefahrzeuge ein Streetball-Feld. Grillplätze, Beton-Sitzelemente sowie stählerne, drehbare Standkörbe runden das Aufenthaltsangebot ab. Oberhalb des Eisenbahn-Hafens ist eine große Sandfläche mit einem barrierefrei zugänglichen Sonnendeck und Sonnenliegen aus Stahl vorgesehen. 2017/18 soll der erste Bauabschnitt durchgeführt werden.

Die Bezirksvertreter waren sich einig, dass die nur im DIN-A4-Format vorgelegte Planung ein „großer Wurf“ sei. Aber sie wollten nicht glauben, dass der neue Deichpark mit dem gleichen Pflegeaufwand unterhalten werden soll wie bisher. Als Manko wurde bewertet, dass sich an der Situation der Deichstraße vorerst nichts ändere.

„Ich habe mich erkundigt“, erklärte Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann, „der Rasen wird zur Zeit sechs Mal im Jahr gemäht.“ Christof Eickhoff (CDU), an diesem Tag einziger Vertreter seiner Partei, ergänzte: „Da müssen wir schon zweimal im Monat mähen, um den Rasen für die Naherholung anbieten zu können.“

Spielgeräte kommen erst nach 2025

Die Vertreter der Fachverwaltung hielten dem entgegen, die Asphaltdecke sei wesentlich weniger unterhaltungsaufwendig als das Pflaster und die Bänke und anderes Mobiliar seien vandalismussicher. Die Spielgeräte kämen außerdem erst im zweiten Bauabschnitt nach 2025. Aber sie mussten einräumen, mit den städtischen Wirtschaftsbetrieben darüber noch nicht beraten zu haben.

„Wir brauchen eine detaillierte Übersicht über die Pflegekosten“, beharrte Ratsherr Bruno Sagurna (SPD). Mit der Maßgabe, sie nachzuliefern, wurde der Ausbau begrüßt.


04.11.2016 - WAZ/NRZ Duisburg-Nord - Dennis Bechtel

 

Leerstand

Schaufenster zeigen Laars Schönheit

 

Die EGDU hat Collagen in leerstehenden Läden an der Friedrich-Ebert-Straße installiert, um den Stadtteil aufzuwerten. Chancen auf neuen Läden sind gering

Trostlose Häuser mit rissigen Fassaden und viele leere Geschäftsräume: Die Friedrich-Ebert-Straße in Laar zählt nicht unbedingt zu den schönsten Adressen. Um das Bild zu verändern und die ehemalige Einkaufsstraße optisch aufzuwerten, hat die Entwicklungsgesellschaft Duisburg farbenfrohe Fotocollagen in einigen Schaufenstern installieren lassen. So soll für den Stadtteil geworben werden. Davon, dass die Straße wieder aufblüht, geht man allerdings nicht aus.


Wohnungen in Ladenlokalen

„Wir erwarten nicht, dass hier wieder Einzelhandels- oder Dienstleistungsläden eröffnen werden“, sagt Anke Gorres von der EG DU. Das Bild eines durch Leerstand geprägten Stadtteils wolle man aber ändern. „Laar hat Potenzial. Es liegt direkt am Rhein“, sagt Gorres. Wenn es schon keine Läden gibt, so sollen die leeren Räume anders genutzt werden. Die EG DU ist mit den Eigentümern im Gespräch – und scheinbar tut sich etwas, wie man berichtet: „Viele der Eigentümer planen eher die unterste Etagen, die sonst als Ladenfläche dienten, in Wohnungen umzuwandeln“, so Gorres weiter.

Da die zukünftige Nutzung vieler Ladenlokale ungewiss ist, oder weil die Gebäude gerade den Besitzer wechseln, seien nicht alle auf den Vorschlag der Collagen im Fenster eingegangen. „Ich habe jedoch von einem Eigentümer gehört, der zunächst ablehnte, jetzt aber doch auch Collagen im Fenster möchte, weil er sie toll findet“, freut sich Heiner Maschke.

Die Fenster von 14 Objekten erstrahlen derzeit in bunten Farben, vornehmlich in Blau. Viel Wasser ist darauf zu sehen, Schiffe im Hafen und Spaziergänger unter sonnigem Himmel. Dass einige Eigentümer nicht an der Aktion teilnehmen wollen, können Gorres und Maschke nicht verstehen. Sie hoffen, dass sie es sich anders überlegen. „Die Kosten sind sehr gering, es handelt sich eher um einen symbolischen Beitrag. Die EGDU und Duisport tragen den Großteil der Investition“, sagt Maschke.

Günter Matczik hat die Bilder entworfen. „Mir war es wichtig, die Geschichte des Hafens zu zeigen“, sagt er. Dass dieser in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag feiert, habe ihn zusätzlich bestärkt in seinem Vorhaben. Unter den Bildern befinden sich solche, die besondere Ereignisse, wie beispielsweise das Auftauchen eines Weißwals im Rhein dokumentieren. Auch aus der jüngeren Geschichte gibt es Bilder, etwa von modernen Schiffen. Außerdem gibt es viele Infos.

Die Bilder sollen so lange in den Fenstern hängenbleiben wie die Eigentümer möchten, beziehungsweise bis die Räume wieder genutzt werden. Zur Not, so die Macher, bleiben die Bilder für immer. „Besser als leere Scheiben, die den Blick in geräumte Läden freigeben, ist es allemal“, sagen sie.


21.11.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Abbruch
Die letzten Häuser im Grüngürtel Duisburg-Bruckhausen fallen

In Laar dagegen tut sich nichts. An der Friedrich-Ebert-Straße geht der Abriss nicht weiter, weil zwei Hauseigentümer nicht verkaufen wollen.

Der Abriss der verbliebenen Gebäude im Bereich des Grüngürtels Bruckhausen/Beeck wird Anfang 2017 erfolgen. Wann sich an der Friedrich-Ebert-Straße in Laar etwas tut, steht indes in den Sternen. ...

Da es der Stadt bislang nicht gelungen ist, zwei Hauseigentümer in Laar davon zu überzeugen, ihre Gebäude an die Gemeinde zu verkaufen, kann der Abriss dort nicht weitergehen.

Nach den Plänen der Stadt soll der ganze Häuserzug zwischen Thomas- und Franklinstraße beseitigt werden. Anschließend ist dort eine Grünfläche geplant. Nach dem Abriss der Gebäude 113 und 115 ist die Arbeit ins Stocken gekommen. Zwar gehören der Stadt bereits weitere Häuser, aber eben nicht alle. Aus technischen Gründen ist es sehr schwierig, zwei Häuser stehen zu lassen, die übrigen, stadteigenen, aber abzureißen – wir berichteten.


22.11.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Nord
Fünf Millionen Euro für Laar

Mehrere große Brocken für den Bezirk kennzeichnen den Haushaltsplan für 2017. Der größte ist die Stadterneuerung für Laar mit rund fünf Millionen Euro. ...

Die Deicherneuerung in Laar ist mit einer Million Euro angesetzt. ...


08.12.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Sabine Merkelt-Rahm


Kochen
Im Wendekreis des Pfannkuchens

 

In der Küchenklasse der Grundschule an der Erzstraße in Laar haben Schüler gemeinsam mit Koch Tom Waschat Leckeres zubereitet und gemeinsam gegessen

Es ist mächtig heiß in der Küchenklasse der Grundschule an der Erzstraße in Laar. Das liegt teilweise an dem riesigen Backofen, in dem die Blätterteigtaschen mit Thunfischfüllung langsam knusprig werden. Teilweise liegt es aber auch an dem Feuereifer, mit dem die zehn Dritt- und Viertklässler aus neun Ländern zu Werke gehen. Sie schneiden, rühren, kneten und backen unter der Anleitung von „Pottkoch“ Tom Waschat.

Der Koch sucht gerade einen Ball. Er findet Alufolie aus der man sich selber einen knüllen kann. „Wir üben jetzt Pfannkuchen wenden“, ruft er und lässt den Aluball in der Pfanne nach vorne rutschen. Dann wirft er ihn mit Schwung vom vorderen Rand der Pfanne zum hinteren. Das können dann alle Kinder nachmachen. „Genauso geht das mit dem Pfannkuchen auch“, sagt er. Er drückt der kleinen Zoe die große Pfanne in die Hand und bleibt dicht hinter ihr stehen, um im Notfall eingreifen zu können.

Zoe wiegt den Pfannkuchen in Sicherheit, lässt ihn mehrmals kurz anhüpfen, und „Zack“, ehe sich der Pfannkuchen versieht, ist er auch schon umgedreht. „Boah, ihr seid ja gut“, ruft der Pottkoch, „komm’ liebe Jung, jetzt bist du dran.“ Der angesprochene Omais wird ganz ernst vor Konzentration, dann fliegt der Pfannkuchen und landet wieder in der Pfanne. Der kleine Syrer aus der Neueinsteigerklasse strahlt über den gelungenen Wurf. „Ich hole schnell einen Topf für die Birnenstücke“, ruft er.

Die Leiterin der Ganztagesbetreuung Bärbel Feder sieht ihn laufen und wischt sich eine Träne ab. „Der hat so viel Schlimmes erlebt im Krieg und wie er inzwischen wieder lachen kann und wieviel Deutsch er schon spricht. Da weiß man echt, warum man diesen Beruf macht“, erklärt sie bewegt.

Außerhalb des Pfannkuchen-Wendekreises schauen Grundschulrektor Christian Holtschneider und C&A-Filialleiter Martin Gronemann dem bunten Treiben zu. Holtschneider freut sich, wie aufmerksam die Kinder alles verfolgen, was der Pottkoch sagt und tut. „Die sind richtig gut motiviert“, sagt er „aber der Herr Waschat hat auch ein besonderes Händchen im Umgang mit Kindern.“

„Uns hat das Konzept jedenfalls sofort überzeugt“, sagt Gronemann, der den riesigen 2000 Euroscheck mitgebracht hat „wenn die Schüler hier von Tom Waschat etwas über das Kochen und über gesunde Ernährung lernen, dann ist das ja eine nachhaltige Sache, in die wir gerne investieren.“
Eltern sind eingeladen

Waschat erzählt den Kindern inzwischen etwas über gesunde Fette. Omais und Abdullah machen sauber. Das selbst gebackene Paprikabrot ist fertig und der Bananenquark auch. Alle decken zusammen den Tisch. Später sollen noch die Eltern vorbeikommen.


11.12.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Strassenschäden
Buckelpiste zwischen Untermeiderich und Laar ein Ärgernis

Der Meidericher Kümmerer Heinz Wiesner kritisiert die extrem schlechte Hauptverbindungsstraße zwischen den Ortsteilen. Er fordert eine Sanierung.

Der Meidericher „Kümmerer“ Heinz Wiesner hat den Papp auf: „Diese Straße muss unbedingt in Ordnung gebracht werden“, sagt er und meint die Mühlenfelder Straße. Die verbindet Untermeiderich und Laar auf dem kürzesten Weg.

Sie wird nicht nur von Berufspendlern, sondern auch vom Öffentlichen Nahverkehr befahren. Zudem wird sie von Patienten genutzt, die zur Reha in die Rheinklinik möchten. „Da fährt man sich das Auto kaputt“, sagt der einstige SPD-Bezirksvertreter.

Schlimmer noch: Durch die Stöße, die man als Autofahrer oder Mitfahrer wegen der vielen Schlaglöcher bekommt, ruiniere man sich eventuell auch seine Gesundheit. Das betreffe ganz besonders Menschen, die ohnehin angeschlagen seien und zur Behandlung nach Laar müssten.

Deshalb seine Forderung – ohne Wenn und Aber: „Die Straße muss saniert werden!“ Und zwar zügig. Er habe schon mit Parteifreunden gesprochen, die sähen das genauso.

Schon 2008 war die Straße in schlechtem Zustand

Der schlechte Straßenzustand ist nicht neu. Seit vielen, vielen Jahren wird die Straße, vor allem im Bereich der Tunnel, nur noch geflickt, wenn sich wieder mal ein großes Schlagloch auftut.

Im Internet kann man prima sehen, dass die Straße bereits im Jahr 2008 teils in einem sehr schlechten Zustand war. Man muss nur einmal die Streetview-Ansicht auf Google-Maps wählen und die Strecke damit „abgehen“.


Weihnachten 2016 - Der Meidericher

Schiffe fahren durch die Friedrich-Ebert-Straße

Seit dem 3. November 2016 scheint der Rhein sich einen Nebenarm durch die Friedrich-Ebert-Straße in Laar gegraben zu haben: Schiffstypen der letzten drei Jahrhunderte bis in die Neuzeit hinein segeln, dampfen oder motoren über die Schaufensteranlagen leerstehender Ladenlokale.

Gleichzeitig gleitet der Blick beim Betrachten der Großfotos an dem schönen Laarer Rheinufer entlang und man spürt auch auf einer ehemaligen Geschäftsstraße, dass der Stadtteil Laar ein ganz besonderer Standort ist. Vertreter und Vertreterinnen der bürgerschaftlichen Gremien, der Politik und der EG DU trafen sich mit „Experten aus der Schifffahrt (Herr Dr. Weber vom Binnenschifffahrtsmuseum sowie Frau Brune und Frau Wosnitza von der Duisburger Hafen AG) um sich anzuschauen, wie großformatige Bildcollagen statt düsterer Schaufenster das Straßenbild beleben und eine neue Aufmerksamkeit auf das Sorgenkind der Laarer Stadtteilentwicklung lenken. Diese Aktion beabsichtigt, einen Missstand dieser Straße - ungenutzte Schaufenster - positiv ins Blickfeld zu rücken, auf die wunderbare Lage des Stadtteils am nahen Rheinufer zu verweisen und aufmerksam zu machen auf den historischen Bezug des Stadtteils Laar zur Rheinschifffahrt und ihre Bedeutung während der vergangenen drei Jahrhunderte für ganz Duisburg.

Auf 300 Jahre Geschichte und eine erfolgreiche Entwicklung blickt auch der Duisburger Hafen im Jahr 2016 zurück. Ein guter Grund für Duisport. das Projekt „Schaufenster zum Rhein" zu unterstützen.

Der Stadtteil Duisburg-Laar soll mit Hilfe zahlreicher Maßnahmen im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes - unter Einsatz öffentlicher Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt - und nicht zuletzt durch das Engagement und die Mitwirkungsbereitschaft seiner Bewohner und Bewohnerinnen ebenfalls eine positive Entwicklung einschlagen. Das Projekt „Schaufenster zum Rhein" an der Friedrich-Ebert-Straße ist ein Baustein dahin. Diese Initiative von Immobilieneigentümern der Friedrich-Ebert-Straße und der EG DU wird fortgeführt. Weitere gestaltete Schaufensteranlagen werden demnächst das „Schaufenster zum Rhein" ergänzen.


24.12.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Adventfeier mit viel Musik

Die Adventfeier der Caritas und der kfd St. Ewaldi Duisburg-Laar hat mit einem besinnlichen Musikprogramm viele Gäste begeistert. Nach einem stimmungsvollen Gottesdienst in der St. Ewaldi Kirche kam bei der bunten Adventfeier im Ewaldi-Haus besonders viel Freude auf. Die adventliche Feierstunde hielt nicht nur Kaffee und Kuchen bereit, sondern auch viel Gesang mit ausgesuchten Liedern und vielen weihnachtlichen Texten.


28.12.2016 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Marius Fuhrmann

Meidericher Künstlerin spielt mit Licht und Schatten

Eine Aktion von Lumina Black zu den Feiertagen ließ Passanten in Duisburg-Laar staunen. Wie aus einer weißen Leinwand ein Bild wird.

Wenn das Licht ausgeschaltet ist, wirkt das Bild bloß wie eine weiße Leinwand. Ist es jedoch eingeschaltet, offenbart es seinen wahren Inhalt. Die Bilder der Meidericher Künstlerin Lumina Black – bürgerlich Jenny Jakobi – spielen mit dem Wechsel von Licht und Schatten.

Zu sehen waren ihre Werke anlässlich der Aktion „Kunst und Advent“ in der Geschäftsstelle der Awo-Integration am Laarer Markt. „Unser Ziel ist es, alle Kulturen an einem Ort zusammen zu bringen“, sagt Amal Kassem, Projektleiterin bei der Tochtergesellschaft der Awo.

„Wir machen das heute zum ersten Mal. Die Bilder von Lumina Black passen dabei gut zum Thema Integration“, sagt Kassem.

In den Fenstern der Geschäftsstelle hängen Jakobis Bilder, ein Mann spielt Melodien auf seiner Westerngitarre. Vor dem Eingang verkaufen Kassem und ihre Helfer süße und herzhafte Waffeln, entlang der Fenster tummeln sich die Gäste des etwas anderen Adventscafés.

Mit Weihnachten hätten ihre Werke trotz der Inszenierung mit Licht und Beleuchtung jedoch bewusst nichts zu tun, erklärt die Künstlerin. „Es gibt ja auch Menschen, die keine Christen sind und kein Weihnachten feiern, die wollen wir nicht vergessen.“

Dies verdeutlicht etwa ihr Bild „Im Dunklen sind wir alle gleich“, das bei Licht die Symbole verschiedener Religionen zeigt. Bei Dunkelheit werden diese jedoch unsichtbar. Ein anderes Bild zeigt bei Licht ein Gesicht mit offenen Augen. Wird das Licht ausgeschaltet, so wirkt es, als seien die Augen geschlossen.

Wie das funktioniert, will Jakobi nicht verraten. „Das ist die Kunst“, erklärt sie. „Aber ich habe nur mit Acrylfarben gearbeitet. Die Ausstellung nenne sie „Krieger des Lichts“, so die Meidericherin. „Weil wir alle kleine Krieger sind, die für Hoffnung und ein Miteinander kämpfen.“

Miteinander ins Gespräch kommen

Die Gäste sind vor allem Freunde und Bekannte von Jakobi. „Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Bilder bei Licht verändern“, sagen Thomas Becker und Angela Beierle aus Homberg. Der Integrationsgedanke bringe den Stadtteil zusammen. Beierle: „Vorhin habe ich eine Familie mit vier Kindern gesehen, offensichtlich Muslime. Aber die sind stehen geblieben, haben sich die Bilder angesehen und sind mit den Menschen ins Gespräch gekommen, das war schön zu sehen.“