News 2005 - Nachrichten aus Laar


11.04.2005 - WAZ - Holger Beck

Verkehrsprobleme: Nicht nur die Deichstraße
Hohes Lkw-Aufkommen und Übertretungen des Tempolimits verärgeren viele Laarer Bürger

Für das Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf der Deichstraße in Laar interessiert sich kaum ein Autofahrer. Genauso wenig wie die Lkw-Fahrer, die viele Bürger nicht nur aus Sicherheitsgründen von der Strecke verbannt sehen wollen.

Die Deichstraße liegt direkt an der Laarer Rheinpromenade - Anwohner haben ab dem dritten Stock einen idyllischen Blick auf den Fluss. Die Idylle wird allerdings getrübt, und zwar von den Lastkraftwagen die - laut Huberta Terlinden, Vorsitzende des Bürgervereins - die Strecke seit Einführung der Mautgebühr verstärkt befahren. „Die Anwohner beschweren sich massiv über den Lärm", so Terlinden. „Da das Tempolimit nicht eingehalten wird, besteht außerdem ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Von den Straßenschäden - Risse und Vertiefungen - ganz zu schweigen."

Wo die Transporter herkommen und wohin sie fahren, vermag die Bürgervereinsvorsitzende nicht zu sagen. Der SPD Ortsverein in Laar hat zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen. Mindestens 3200 Unterschriften müssen die Sozialdemokraten zusammen bekommen, um einen Bürgerentscheid einleiten zu können.

Nachgefragt

Werner Noe (64), Postfahrer und Zeitungszusteller, glaubt, das erhöhte Lkw-Aufkommen zum Teil erklären zu können: „Einige kommen vom Kaltbandwalzwerk 2 von Thyssen - Tor 6 in Beeckerwerth. Die bringen die Coils zur Veredelung nach Hüttenheim im Duisburger Süden." Allerdings sei Thyssen nicht der größte Verursacher - zumindest nicht direkt. „Da sind auch andere Speditionen, die den Ruhrorter Bahnhof und den Hafen anfahren", meint der Postfahrer, der die Vollsperrung der Deichstraße und Durchsetzung von Fußläufigkeit fordert - wie es Ende der 1980-er Jahre im Gespräch gewesen sei. Das Mindeste sei ein Nachtfahrverbot.

„Die meisten Lkws kommen über die Autobahn 42 aus Richtung Kamp Lintfort und fahren TKS an", weiß Karl-Heinz Prison (64), Rentner, vormals bei Thyssen beschäftigt. Das Problem sei, dass die meisten bereits in Beeckerwerth (statt eine Ausfahrt weiter in Beeck) abfahren würden - egal ob sie nach Thyssen wollten oder zum Ruhrorter Hafen. „Das liegt aber nicht an der Maut-Gebühr, sondern an der Unkenntnis der Fahrer", sagt Prison. Weil sie zu früh abführen, müssten sie entweder über die Hoffsche Straße nach Thyssen oder aber über die Strecke Ahr- und Deichstraße zum Hafen. „Alle diese Straßen sind vom Lkw-Verkehr betroffen, nicht nur die Deichstraße allein - das war aber schon immer so und nicht erst seit Einführung der Maut", erklärt der Rentner, der sich besonders über die Fahrbahnschäden ärgert. „Wenn ich da mit dem Rad entlang fahre, komme ich aus dem Fluchen nicht mehr raus." Eine Vollsperrung hält Prison für überzogen, „Es würde schon reichen, wenn die Lastwagen alle in Beeck abfahren."

Wie die Straßenschäden zu Stande kommen, weiß Guido Kroll (47), selbst Brummi-Fahrer: „So ab 25 Grad wird der Teer eben weich und gibt nach. Wenn da ein Brummi mit seinen 20 Tonnen kommt, senkt sich die Straße. So entstehen die Fahrbahnwellen." Das seien allerdings Probleme, mit denen jede Straße zu kämpfen habe. Dass man das Lkw-Aufkommen auf der Deichstraße reduzieren oder unterbinden könnte, glaubt er nicht.

Leo Hölker (48), Tischler, betrachtet das Problem Deichstraße zwiespältig - seine Frau ist Inhaberin eines Kiosks an der Strecke, der von den durchfahrenden Brummis profitiert. „Von Vollsperrung und Fußläufigkeit halte ich gar nichts, da gehen uns zu viele Kunden flöten - wenn ich auch die Leute verstehen kann, die sich über den Lärm beschweren", sagt er. „Nachts sollte man das auch wirklich unterbinden." Als größeres Problem empfindet er allerdings die ständige Übertretung des Tempolimits. „Das ist schon nicht mehr feierlich, wie die mit ihren 20 Tonnen hier teilweise durchbrettern - das gilt aber auch für die Pkws."

Genau hier liegt auch das Problem von Sylvia Kleinschmidt (24), Hausfrau und Mutter einer vierjährigen Tochter. „Ich habe große Angst um mein Kind", sagt sie. „Wenn wir auf die Promenade gehen, nehme ich sie zwar gut an die Hand - aber was nützt das im Ernstfall?!"


14.06.2005 - NRZ - Michael Minholz

Heißes Pflaster
Nirgendwo sonst in Deutschland ist es statistisch wärmer als in Duisburg-Laar. Warum, weiß keiner so recht.

Die Sonnenbadenden sind deutlich in der Minderheit. Sonnenbrillen auf den Nasen? Mangelware. Es räkelt sich auch keineswegs jemand in der Badehose auf der Einkaufsstraße. Und einer der handverlesenen Braungebrannten, die mit der Einkaufstüte durch den Ortsteil eilen, bekennt freimütig: „Das ist vom Solarium." So wie Celik Serhan schütteln die meisten Bürger im Duisburger Stadtteil Laar ungläubig den Kopf, wenn man ihnen mitteilt: Übrigens, Sie leben am wärmsten Fleck von Deutschland.

Genau das hat der Deutsche Wetterdienst gestern der Öffentlichkeit mitgeteilt. Nicht etwa die Bayern, nicht die Breisgauer oder Schwaben werden mit den wohligsten Mittelwerten verwöhnt - sondern die Menschen im Ruhrgebiet. Die Wetterstation in Duisburg-Laar zeigte, über 30 Jahre und rund um die Uhr gemessen, 10,9 Grad Celsius Durchschnittstemperatur an. Und damit mehr als Leverkusen (Platz 2 mit 10,8 Grad Celsius), Freiburg (10,7), Stuttgart (10,6), Völklingen (10,5), Bochum, Koblenz, Köln. Waghäusel-Kirrlach, Worms oder Saarbrücken (jeweils 10,4).

Ursachenforschung vor Ort: Der ältere Herr, der sich aus dem Fenster seiner Wohnung lehnt, blinzelt in die Sonne und mutmaßt mürrisch: „Das hängt garantiert mit dem Grundwasser vom Rhein zusammen." Hmm. Melanie und ihre Freunde auf der Laarer Einkaufsstraße finden es vor allem „voll fett", dass sie auf dem statistisch heißesten Pflaster der Republik leben. Und der Feuerwehrmann auf der Wache scherzt: „Wenn ich hier arbeite, ist es eigentlich immer heiß."

Wärmsten Dank.

Turan Aygunes (30), Schweißer bei Siemens und ansonsten rechter Außenverteidiger in der 2. Mannschaft vom KSC Ataspor, rührt versonnen in seiner Tasse Tee: „Vielleicht sind es ja die Stahlwerke rundum. Außerdem ist das hier eine Tal-Lage, wir leben wie unter einer Glocke." Immer, wenn irgendwo Schlacke gekippt werde, färbe sich in Laar der Himmel rot: „Nachts kannst du die Wärme sehen", sagt er poetisch. Aygunes stammt von der türkischen Schwarzmeerküste, er lebt seit 1979 in Laar. Und den letzten richtigen Schnee, „mit dem man wirklich spielen konnte", hat er hier Mitte der 80er gesehen. Da war er Kind.

Die erstaunlichen Wettermeldungen aus Duisburg sind hingegen steinalt: Es handelt sich um die nun frei zugänglichen Daten des nationalen Klimaarchivs, und sie stammen aus den Jahren 1961 bis 1990. Die haben bislang offenbar niemanden groß interessiert, „aber wegen einiger Nachfragen in letzter Zeit haben wir sie jetzt ins Internet gestellt", erklärt Wetterdienst-Sprecher Uwe Kirsche. Der Fachmann aus Frankfurt ist ebenfalls überrascht, sieht aber nach kurzem Nachdenken die Ballungsraumlage als eine wichtige Ursache für die Duisburger Spitzenposition. Gegen die an sich ja durchaus von der Sonne verwöhnte Region Freiburg sprächen übers Jahr gesehen durchweg harte Winter und deutlichere Abkühlungen in der Nacht: „Wenn der Höllentaler Wind ins Breisgau hineinbläst, wird es eben auch kälter. Das drückt den statistischen Wert."

Das nationale Klimaarchiv wird der Wetterdienst an seinen 3000 Wetterstationen natürlich in der Zukunft fortschreiben. Die nächste Aktua-lisierung wird um 2020 fällig. Duisburg-Laar darf sich dann jedoch auf keinen Fall mehr über einen Platz an der Sonne freuen. Das hat nichts mit möglichen Temperaturstürzen und einem Tief im Westen zu tun.

Die Wetterstation im Stadtteil, die die Rekordwerte einst aufzeichnete, wurde inzwischen abgebaut.


14.06.2005 - NRZ

Warm, wärmer, Laar

Von wegen Freiburg. Duisburgs Stadtteil Laar ist mit einer Durchschnittstemperatur von 10,9 Grad im 30-jährigen Mittel (1960-1990) der wärmste Ort Deutschlands. Noch Fragen? Ach ja, herausgefunden hat das der Deutsche Wetterdienst in einer Studie, die der Mitteldeutsche  Rundfunk in Auftrag gegeben hatte.

Weitere Erkenntnisse, die dann die Landsleute in den Neuen Bundesländern eher freuen werden: In fünf Städten Sachsen-Anhalts gibt es den wenigsten Regen und im Ostseebad Zinnowitz die meisten Sonnenstunden im Jahr: 1900.


14.06.2005 - Rheinische Post

Duisburg ist der wärmste Ort in Deutschland

Der Duisburger Stadtteil Laar ist der Ort mit der höchsten Durchschnittstemperatur Deutschlands. Im 30-jährigem Vergleich kommt die Reviermetropole auf eine Jahresdurchschnittstemperatur von 10,9 Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Auftrag des MDR-Magazins Umschau ermittelte. Die Zugspitze mit eisigen minus 4,8 Grad Celsius ist der mit Abstand kälteste Ort in Deutschland. Deutschlands sonnigster Flecken ist das Ostseebad Zinnowitz auf Usedom mit jährlich 1917,5 Stunden klarem Himmel.


15.06.2005 - WAZ - mo

Laar ist wärmster Ort im Lande
Deutscher Wetterdienst wertete Messungen der letzten 30 Jahre aus

„Malle" oder Malta? Rhodos oder Rimini? Kannze alles vergessen! Denn: Laar ist quasi amtlich-ermittelt Top-Sonnenort in Deutschland und damit eigentlich - schon wegen der Nähe - ein ideales Urlaubsziel.

Der Deutsche Wetterdienst hatte die Wettermessungen der letzten 30 Jahre ausgewertet (die WAZ berichtete) und Erstaunliches herausgefunden: Nirgendwo in Deutschland ist es im Jahresdurchschnitt wärmer, als im rheinnahen Stadtteil. Mit 10,9 Grad liegt Laar sogar noch vor Leverkusen, wobei auch die Chemiestadt am Rhein liegt, aber ansonsten abseits aller Sonnenanbeter-Ströme.

Freiburg, die Vorzeige-Schönwetterstadt der Wetterkartenkundigen kommt im 30-Jahre-Vergleich nur auf Platz 3 - Bronze für Baden, Gold fürs wohltemperierte Laar.

Da der Deutsche Wetterdienst seine Erhebung für den Mitteldeutschen Rundfunk durchgeführt hat, stand die ebenfalls hohe Durchschnittstemperatur in der traditionell industriell geprägten Region Halle-Leipzig im Zentrum des Interesses. Dort sei es zumindest in der Vergangenheit immer vergleichweise warm gewesen, so die Erklärung eines Profi-„Wetterfrosches", weil Rauch in der Luft die nächtliche Abkühlung gebremst habe. Nun ist Leipzig nicht Laar, aber zumindest für die Vergangenheit dürften sich fürs gesamte Ruhrgebiet ähnliche Begründungen anführen lassen.

Und noch genauere Kenntnisse für Duisburg dürfte die Wetterstation liefern, die - wie bereits berichtet - TV-Meteorologe Jörg Kachelmann seit einiger Zeit aufbauen möchte.

Interessant in der Erhebung des Wetterdienstes ist auch ein anderer offenbarer Zusammenhang, nämlich dass sich unter den trockensten Orten Deutschlands ein Ort namens Salzmünde findet und unter den feuchtesten einer namens Rohrmoos.


17.06.2005 - WAZ - Gregor Herberhold

Laar: Futtern wie bei Muttern
Kunden genießen an drei Tagen den Bummel über den Wochenmarkt

„Merhaba" schallt es über den Platz. An der längsten Obst- und Gemüsetheke im Stadtnorden werden die Waren noch wie früher lautstark von den Händlern angepriesen. In familienfreundlichen Großeinheiten werden sie angeboten -entsprechend stark ist der Zulauf.

Willkommen auf dem Wochenmarkt Laar. Dienstags gehe es dort ruhiger zu, am Donnerstag kämen vor allem ausländische Mitbürger, verraten einige Händler, am Samstag überwiegend deutsche Kunden.

In vier Reihen sind die 24 Stände aufgebaut. Neben Obst und Gemüse finden die Besucher Kurzwaren und Kunstgewerbe, Kinderkleidung, Blumen, aber auch Backwaren, Käse, Eier, Wurst und Fleisch. Der Wochenmarkt hat die Funktion der Nahversorgung übernommen. Weil ansonsten im Ortsteil das Angebot eher dürftig sei, so die Kunden.

Sie kommen gerne auf den Platz zwischen Werth- und Schillstraße. Dort trifft man Bekannte, kann ein Pläuschchen halten - und (wenn man hartnäckig ist) manchmal auch um den Preis feilschen.

Ins Auge springt der Imbissstand von Margarete Strzelinski mit der Biertischgarnitur. Bei Maggie, wie die Polin von Kunden und Kollegen genannt wird, kann man futtern wie bei Muttern. Sie stellt „die besten Reibekuchen der Stadt" her, wird man schnell aufgeklärt, wenn man am Stand stehen bleibt und noch unentschlossen ist, ob man sich ein Häppchen gönnen soll oder nicht.


Wer einmal bei Maggie gekostet hat, kommt wieder: „Ich koche wie zu Hause", verrät sie. Offensichtlich trifft sie den Geschmack der Kunden: Ob Reibeplätzchen, Frikadellen, Gemüsesuppe oder Kartoffelsalat, die Polin zaubert alles selbst. Mit dem Absatz ist sie sehr zufrieden. „Es läuft super", freut sie sich - und das bereits seit acht Jahren.

So zufrieden wie Maggie sind nicht alle Geschäftsleute. Eierhändler Manfred Schürmann etwa ärgert sich, dass vor allem die ausländischen Kunden immer nur auf den Preis guckten. Selbst 30 Eier der Größe L für zwei Euro seien den meisten noch zu teuer. Obwohl der Preis doch mit dem beim Discounter vergleichbar sei. 34 Jahre steht er schon auf dem Markt - richtig Freude macht ihm das Geschäft aber längst nicht mehr: Er würde sich vor allem mehr ausländische Kunden wünschen. Aber die kauften lieber nur bei ihren Landsleuten ..., klagt er sein Leid.

Wirklich Spaß am Marktgeschäft hat dagegen Jörg Mehrholz. Der Fischverkäufer räuchert Forellen vor Ort - und hat ordentlich zu tun. Ein festes Geschäft? Für ihn undenkbar: Da fehlten die sozialen Kontakte, da fehle das Flair.

Das sehen Maria Zimmerrimer, Inge Leuer und Helga Pils genauso. Sie sind Stammkundinnen auf dem Laarer Markt, kaufen besonders gerne bei den „Neuen", den Obst- und Gemüsehändlern Tromp, ein. Dort stimmten der Preis und die Qualität, verraten sie.

Der Markt ist bequem per Auto erreichbar, Parkplätze stehen direkt neben den Ständen zur Verfügung.


22.06.2005 - Stadt Panorama

Runder Tisch hat sich konstituiert
In Laar soll es ab sofort richtig vorwärts gehen!

Um die vielen Initiativen im Stadtteil noch besser zu koordinieren, hat sich am 2. Juni im Wohndorf Laar ein „Runder Tisch" konstituiert.

Seine erste Aufgabe ist die Bildung eines Arbeitskreises „Sport und Freizeit". Die bestehenden Arbeitskreise „Unternehmer" sowie „Kinder und Jugend" werden ihre Aktivitäten fortsetzen. Interessenten können sich an das Stadtteilbüro Laar wenden.

Die Gründungsveranstaltung fand unter reger Beteiligung der Laarer Initiativen, Vereine sowie der religiösen Einrichtungen und Schulen statt.

Insgesamt nahmen 28 Personen teil.

Aus dem Kreis der Teilnehmer wurden sieben Sprecher gewählt, die sich die weitere positive Entwicklung des Stadtteils als Ziel gesteckt haben. Das Motto „Laar ist lebenswert" hat somit einen weiteren starken Partner gewonnen.


23.06.2005 - NRZ

Laarer kümmern sich um ihren Ortsteil
„Runder Tisch" eingerichtet - Arbeitskreis Sport & Freizeit geplant

Um die vielen Initiativen im Stadtteil noch besser koordinieren zu können, hat sich im Wohndorf Laar jetzt ein „Runder Tisch" konstituiert.

Seine erste Aufgabe ist die Bildung eines Arbeitskreises „Sport und Freizeit". Die bereits bestehenden Arbeitskreise „Unternehmer" sowie „Kinder und Jugend" werden ihre Aktivitäten fortsetzen.

Die Gründungsveranstaltung fand unter reger Beteiligung der Laarer Initiativen, Vereine sowie der religiösen Einrichtungen und Schulen statt. Insgesamt nahmen 28 Personen teil. Wer mitarbeiten möchte, wendet sich ans Stadtteilbüro Laar.


23.06.2005 - NRZ - Gerhard Klinkhardt

Laarer Bürger befürchten den Abriss ihres beliebten Doms
Bürgerverein möchte Gotteshaus zum Denkmal erheben

Über den Dom zu Laar kann man heute nur mit Gewissheit sagen: Er wird keine Moschee. Alles andere ist offen.

Mit dem Rückgang der Gläubigenzahlen in christlichen Kirchen ist der Bestand zahlreicher Gotteshäuser im Bistum Essen gefährdet. Eine endgültige Entscheidung steht freilich noch aus. „Das ist doch unser Herzstück", sagt Huberta Terlinden vom Bürgerverein Laar, „wenn es den Dom nicht mehr gibt, sind wir doch nur noch ein Dorf." Deshalb hat der Bürgerverein beschlossen, einen Antrag zu stellen, den Laarer Dom als Denkmal zu schützen.

Die Kirche in Laar geht einher mit der Gründung des Stahl-, Walz- und Hochofenwerks der Phönix AG. Dadurch stieg der Arbeitskräftebedarf so stark an, dass viele Menschen von außerhalb angeworben wurden. Das waren aber hauptsächlich Katholiken, die nun im protestantischen Raum Beeck/Laar siedelten.

1858 wurde eine Schule errichtet, an die ein Chorraum mit Glockentürmchen gebaut wurde. 1872 folgte dann eine Notkirche und 1897 wurde ein Kirchenneubau beschlossen, der schon im Folgejahr eingeweiht werden konnte. 1928 wurde die Kirche durch Bergschäden beschädigt, 1944 durch Bomben zerstört und später wieder aufgebaut.


Auf ein Wort

Bitter

Armut ist überall. Jetzt werden Entscheidungen über die Zukunft der Kirchen fallen, die für viele bitter sein werden. Denn letztlich kann die Kirche auch jeden Euro nur einmal ausgeben. Man wird sich zwischen Kindergarten und Kirchengebäude entscheiden müssen, vereinfacht gesagt. Aber glücklicherweise sind viele Entscheidungen noch offen. So ist die Laarer Idee, ihren Dom als Denkmal zu schützen, pfiffig. Aber wenn alle Kirchen unter Denkmalschutz stehen, ist man wieder am Anfang.


30.06.2005 - NRZ - Friedhelm Thelen

„Dilettantisch!"
KIRCHE LAAR/ Pater Patrick Daumann kritisiert Arbeit der bischöflichen Kommission zur Neuordnung der Pfarreien scharf.

Die Duisburger Katholiken kennen sie als St. Ewaldi. Bekannter ist das Gotteshaus jedoch als „Laarer Kirche". Für den Stadtteil zwischen Ruhrort und Beeck ist sie „das" Wahrzeichen. Doch selbst Ewaldi ist eine der 20 Kirchen in der Stadt, für die das Bistum Essen keine Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen will. Dem weithin sichtbaren Gotteshaus droht also die Schließung - zum Entsetzen des Pfarrers, Pater Patrick Daumann. „Die Situation in Laar ist schließlich einzigartig", sorgt sich der Prämonstratenser. Denn in Laar sind zwei Weltreligionen Nachbarn. Haus an Haus, Wand an Wand.

Direkt neben Ewaldi liegt die Laarer Moschee. „Ich kenne keine einzige andere Situation in Deutschland, die ähnlich ist", sagt Pater Patrick. „Es wäre kein gutes Signal, wenn wir uns hier zurückziehen. Es ist zwar kein Miteinander, aber ein freundliches Nebeneinander." Selbst der Hodscha der islamischen Gemeinde sagt: „Macht die Kirche nicht zu!"

„Kommission ohne lokalen Kenntnisse"

Für die Arbeit der bischöflichen Kommission, die die Vorschläge zur Neuordnung der Pfarreien im Bistum ausgearbeitet haben, hat der Chorherr des Prämonstratenser-Ordens ein klares Wort: „Dilettantisch!" Warum? „Die Mitglieder hatten doch keinerlei lokale Kenntnisse. Man hätte auch Leute fragen müssen, die die Lage vor Ort kennen", ärgert sich Pater Patrick. Immerhin gilt die Ewaldi als lebendige Gemeinde. Mit zwölf Prozent Besucheranteil bei 2100 Katholiken in Laar ist die Kirche Christentum und
meist gut gefüllt. Auch das Vereinsleben - beispielsweise mit der Frauengemeinschaft KFD - blüht. Da wären auch die anderen drohenden Kirchenschließungen. „St. Bernhard in Obermeiderich soll es treffen. Die Leute hätten zur benachbarten Oberhausener Gemeinde gehen können. Die wird aber auch geschlossen", sagt Patrick Daumann. „Oder St. Matthias in Meiderich. Die hätten zu uns kommen können ..."

Und der Prämonstratenser hat weitere Kritikpunkte. „Durch die Reform sollen wir uns ja auch stärker um die 90 Prozent der Katholiken kümmern, die keinen Bezug zur Kirche haben", sagt der Pater. „Aber wie soll man missionieren ohne Missionare?" Dabei scheint, so Daumann, ein religiöses Interesse da zu sein. „Das hat die Anteilnahme am Tod von Johannes Paul II. gezeigt. Der Mensch ist so angelegt, über sich, über seine Natur hinauszugehen."

Unterstützung erfährt Ewaldi auch von St. Maximilian in Ruhrort.

Kirche soll ehrenamtlich betrieben werden

Beide Gemeinden fusionierten vor einiger Zeit. Pater Patrick ist Pfarrer der Gemeinde „Maximilian und Ewaldi". Und Gegenvorschläge hat Pater Patrick über den Dechanten bereits formuliert. „Der größte Kostenpunkt ist doch das Personal. Ich bin mir sicher, dass wir St. Ewaldi auch ehrenamtlich betreiben können", sagt Daumann. „Die Betriebskosten für die Kirche selbst sind gering." Parallel wird auch überlegt, einen Trägerverein zu gründen. Denn eines ist klar: die 1898 gebaute und 1948 wieder errichtete Laarer Kirche soll nicht verschwinden.


Juli 2005 - Meidericher Kurier

Singen zur Sommersonnenwende

Bereits traditionell lädt die Bürgervereinigung Duisburg-Laar zum Singen ins Wohndorf Laar ein. Am Mittwoch, dem 29. Juni 2005, um 18.00 Uhr ist der Wohndorf-Teich die sommerliche Kulisse für junge und ältere Sängerinnen und Sänger. Alle Interessierten - ob groß oder klein - sind herzlich willkommen. Spaß an „selbstgemachter Musik" ist die einzige Voraussetzung, um am „Singen zur Sommersonnenwende" ins Wohndorf Laar zu kommen.


21.09.2005 - NRZ

LESERBRIEFE

Wohn-Situation in Laar „Bürgerwehr" kämpft für Friedrich-Ebert-Straße

In Laar muss etwas passieren. „Laar ist lebenswert" - mit diesem Spruch wird zwar überall mit Aufklebern und Plakaten geworben, die Realität sieht da allerdings ganz anders aus. Immer mehr deutsche Geschäfte machen zu, Kulturvereine, Teestuben, Dönerbuden werden eine neben der andern aufgemacht. Auf der Friedrich-Ebert-Straße wird rumgeschrieen, was das Zeug hält. Mitten auf der Straße wird geparkt, auf dem Kirchparkplatz wird mit Drogen gehandelt. Ratten freuen sich über die Müllberge, die in den Grünanlagen rumfliegen. Die Polizei müsste viel mehr Präsenz zeigen, mit Streifen oder einer Wache. Einige der deutschen Anwohner haben sich zusammengeschlossen, um für die Friedrich-Ebert-Straße zu kämpfen. Soll es erst zu einer Bürgerwehr kommen? Die Probleme sind der Polizei, dem Ordnungsamt und sogar dem Bürgermeister schon lange bekannt, doch wird nichts dagegen unternommen. Das muss sich jetzt ändern!

Thomas Kuklinski


06.10.2005 - NRZ

Laar hat endlich eine eigene Internet-Präsenz

Was lange währt, wird endlich gut. Auch Laar ist jetzt mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Unter www.laar-am-rhein.de findet der Interessierte schnell alles Wissenswerte und brandaktuelle Neuigkeiten über den Stadtteil. Zu verdanken ist der überfällige Sprung ins digitale Zeitalter der Bürgervereinigung Laar, auf deren Initiative die Homepage entstand, und dem ehrenamtlichen Einsatz von Heinz Pischke, der in vielen Arbeitsstunden die Gestaltung der Seite übernahm.


26.10.2005 - Wochen Anzeiger

Laarer Bürger leiden unter Brummi-Lärm
Bürgervereinigung fordert LKW-Fahrverbot im Stadtteil

Manch einer fühlt sich derzeit von der Politik im Stich gelassen. Das ist bei vielen Laarern nicht anders. Allerdings ist der Grund für den wachsenden Unmut in diesem Stadtteil im Norden Duisburgs nicht die zurückliegende Bundestagswahl.

Mit großer Sorge beobachten vor allem die Anwohner im Bereich Deichstraße die Zunahme des LKW-Aufkommens.

Bei einer Zahlung an fünf aufeinander folgenden Tagen wurden über den Tag verteilt im Durchschnitt 33 LKW je Stunde gezählt. Seit Einführung der LKW-Maut lenken viele Brummi-Fahrer ihre Fahrzeuge durch Laar statt die Autobahn zu nehmen. Das hilft den Speditionen beim Sparen, kostet die Anwohner aber Nerven und die Nachtruhe.

Eine Unterschriftenaktion gegen die störende LKW-Flut stieß bei den Laarern zwar auf große Resonanz, bei der Stadt, die das Problem durch eine entsprechende Verordnung stoppen könnte, aber bislang auf wenig Interesse.

Ein Nacht- beziehungsweise LKW-Fahrverbot führe zu einer Verlagerung des Problems in einen  anderen  Stadtteil, ist zu hören. ..Was sich auf den ersten Blick als nachvollziehbares Argument darstellt, entpuppt sich bei nochmaligem Hinsehen allerdings als grober Unfug und lässt erkennen, dass man bei der Stadt die Infrastruktur in Laar nicht zu kennen scheint. Die Laster kommen nämlich vornehmlich aus dem Gewerbegebiet Stepelsche Straße. Bei einem Nacht- bzw. LKW-Fahrverbot durch Laar müssten sie in Beeck auf die A42. Ein Ausweichen durch andere Stadtteile wäre ein zu großer Umweg und durch entsprechende Beschilderung zu vermeiden", so die Bürgervereinigung Duisburg-Laar.


03.11.2005 - NRZ

Literaturcafe mit Ringelnatz und Co

Zu einem historischen Streifzug mit Werken von Ringelnatz, Morgenstern und Co lädt Friedrich Marona am Sonntag, 6. November, um 15 Uhr ins Wohndorf Laar ein. Das 3. Laarer Literaturcafe, veranstaltet vom Bürgerverein Laar und Bezirksamt Meiderich, kostet keinen Eintritt.


26.11.2005 - WAZ

Adventssterne schmücken die Tanne

Den Weihnachtsbaum auf dem Laarer Marktplatz verschönerten Kinder der Grundschule Erzstraße mit liebevoll selbst gebasteltem Schmuck. Ein Hubwagen half ihnen, auch die oberen Zweige zu erreichen. Mit dabei waren, wie in jedem Jahr, Mitglieder der Bürgervereinigung, die das Engagement der Kinder mit Schokoladenweihnachtsmännern belohnten. Den Baum hat die SPD spendiert.